Ich denke nicht, dass dir diese Hotline bei einer Eigenreparatur helfen kann bzw. darf.
Schließlich können die nicht per Glaskugel mal eben eine Ferndiagnose durchführen und so den Defekt herausfinden.
Und da es um ein Elektrowerkzeug geht, welches bekanntermaßen mit Strom betrieben wird, lauern hier Gefahren, für die bei einer Eigenreparatur keiner dort die Verantwortung übernehmen wird.
Die Hotline wird dir mitteilen, wohin du das Gerät zur Reparatur durch den Bosch-Service einschicken kannst - auf deine Kosten natürlich.
Meiner Meinung nach kann es der Schalter nicht sein. Dieser schaltet nur ein bzw. aus, und steuert ansonsten nichts.
Wäre der Schalter defekt, ginge das Gerät gar nicht mehr an bzw. aus.
Der Drehzahlregler könnte es evtl. sein.
Allerdings ist dieser mit "nur" 20 Euro "verdächtig günstig".
Denke mal, dass hier nur eine simple Phasenanschnittsteuerung zur Drehzahlregelung, und keine aufwendige Regelelektronik, also Konstantelektronik verbaut ist.
Wenn du also mit dem Regler noch die Drehzahl ändern kannst, sollte auch der nicht die Fehlerursache sein.
Bei den Kohlen kommt es nicht nur auf die Kohlebürsten selber an.
Auch die Federn sollten noch genug Druck liefern und die Kohlenhalter müssen innen, wo die Kohlen drin sitzen, sauber sein.
Es sollte auch, wenn das Gerät läuft, kein großes Funken (Bürstenfeuer) durch die Lüftungsschlitze zu sehen sein.
Dreck oder Ablagerungen wie Schleifstaub sollte auch an anderen Stellen im Gerät entfernt werden.
Ebenfalls überprüfen, ob noch genug Fett an den entsprechenden Stellen vorhanden und dieses auch noch ausreichend "weich" ist.
Auch die beiden Lager am Anker sollten noch gängig sein und leicht laufen.
Wenn das alles soweit o.k. ist, bleiben eigentlich nur noch Anker und/oder Polschuh als Fehlerquelle übrig.
Den Anker mal herausnehmen und genauer anschauen. Gibts im Bereich der Kupferlamellen Beschädigungen oder geschwärzte, verbrannte Stellen ? Hat sich eine der dünnen Leitungen von den Kupferlamellen gelöst ?
Zum Prüfen von Anker und Polschuh braucht man spezielle Messgeräte, die nur entsprechende Werkstätten haben.
Wenn du ein Multimeter mit Widerstandsmessbereich hast, kannst du zumindest den Anker teilweise testen.
Das Multimeter auf den kleinsten Widerstandsbereich (z.b. 200 Ohm) einstellen.
Den Anker aus dem Gerät heraus nehmen.
(Keine Ahnung wieviel Lamellen dein Anker hat, für die folgenden Erklärungen verwende ich ähnlich einer Uhr mal 12 Lamellen).
Nun jeweils zwei direkt nebeneinander liegende Kupferlamellen messen, dann eine Lamelle weiter gehen und wieder ein benachbartes Lamellenpaar messen, usw.
Also Lamelle 1 zu Lamelle 2, 2 zu 3, 3 zu 4...,12 zu 1.
Das gleiche dann nochmals zwischen zwei jeweils gegenüber liegenden Lamellen, als Lamelle 1 zu 7, 2 zu 8, 3 zu 9..., 6 zu 12.
Die Messwerte sollten innerhalb der beiden Messmethoden jeweils im etwa gleichen Bereich liegen, größere Abweichungen deuten auf einen Defekt am Anker hin.
Vor allen die direkt aufeinander folgenden Messungen sollten keine großen Unterschiede aufweisen.
Ich habe hier z.b. eine Handkreissäge GKS 66 CE von Bosch.
Beim Durchmessen des Ankers wich eine Messung deutlich von den anderen ab.
Das äußerte sich dann so, dass der Motor beim Einschalten zwar brummte, aber nicht drehte.
Erst wenn man das Sägeblatt per Hand in Schwung brachte und erst dann den Schalter betätigte, lief der Motor.
Sie kommt allerdings nicht auf volle Touren, da leider der Drehzahlregler höchstwahrscheinlich auch defekt ist.
Zumindest liefert er beim Durchmessen andere, begrenztere Werte als der Regler einer funktionierenden GKS 66 CE, die ich hier noch habe.
Wie gesagt die Messung mit dem Multimeter bietet nur grobe Anhaltspunkte.
Auf jeden Fall den Anker nur stromlos und außerhalb des PEX durchmessen.