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PRR 250es - eure Langzeiterfahrungen

Schlacke
Alter Hase
Hallo.
Habe mir kürzlich günstig einen kaum gebrauchten PRR 250es zugelegt.
Es gab ja vor einigen Jahren hier mal einen Produkttest dazu. Allerdings stellen diese Art von Test ja eher eine Momentaufnahme ala erster Eindruck und kurzes Antesten dar.
Daher meine Frage an die damaligen Tester oder Leute, die das Gerät seinerzeit gekauft haben, wie sind eure Langzeiterfahrungen mit dem Teil.
Fristet es seither ein Schattendasein im Schrank, kommt es nur sporadisch zum Einsatz oder wird es häufiger genutzt als vielleicht anfänglich vermutet ?
Gab's/gibt's Probleme mit der Maschine oder dem Zubehör ? Totalausfälle oder notwendige Reparaturen ?

Mein erster Eindruck ist erstmal positiv - gewesen.
Allerdings hat mittlerweile weiteres Forschen im Web mir doch die ein oder andere Sorgenfalte ins Gesicht getrieben.
Ich warte und repariere meine Geräte soweit möglich selbst. Wenn ich dann anhand der Explosionszeichnung des Gerätes feststellen muss, dass die Kohlen nicht einzeln, sondern nur komplett mit dem gesamten "Elektronikmodul" austauschbar sind, frage ich mich - warum so ein Schei... ?
Abgesehen von ökologischen Gründen (mehr Müll / Elektronikschrott der entsorgt werden muss), werden so statt 5-8 Euro für die Kohlen mal eben 40 Euro + Porto fällig. Und das auch nur im günstigsten Fall, nämlich, wenn man es selber repariert/austauscht.
Schickt man es zum Service, kommen noch weitere Kosten hinzu. Angesichts dessen, dass das Gerät derzeit für knapp 100 Euro zu haben ist, lohnt sich bei verschlissenen Kohlen somit kaum noch eine Reparatur und das Gerät wird zum Einweg-/ Wegwerfartikel.
Habe das Gerät schon geöffnet gehabt, einzeln tauschbare Kohlen wären machbar gewesen, aufgrund der Bauweise evtl. sogar mit von außen zugänglichen Kohlendeckeln.

Desweiteren wäre da die Sache mit dem Zubehör.
"Umfangreiches (patentiertes) Zubehör" heißt es im Bosch Werbetext.
Nunja, umfangreich sieht meiner Meinung nach anders aus, und das Sortiment wurde seit Markteinführung auch um kein einziges Teil erweitert.
Patentiert bedeutet ja leider oftmals auch Alleinstellungsmerkmal, und daher quasi Monopolstellung (wenige Hersteller, hohe Preise).
Das ging ja z.b. bei den Schleifbürsten GEB und PEB komplett schief. Laut Inet gabs Streitigkeiten zw. Bosch und dem einzigen Produzenten/Lieferanten, und seit dem gibts absolut kein Zubehör mehr für die Geräte zu kaufen.
Zumindest beim PRR scheint es ja Nachbauten/Duplikate bzw. Geräte mit gleicher Werkzeugaufnahme zu geben.
Allerdings ist auch hier das Sortiment begrenzt und die Preise nur geringfügig kleiner.
Hat jemand schon mal Zubehör von diesen Drittanbietern probiert, also ob es passt und wie die Qualität/Haltbarkeit ist ?
Bei den flexiblen Lamellenschleifern soll sich auch bei Bosch schon nach kurzer Zeit das Schleifmittel vom Kern (der Werkzeugaufnahme) lösen und das Teil natürlich dann unbrauchbar, also Schrott sein.
Mangelhafter, sich lösender bzw. alternder Kleber war/ist ja auch bei den Schleifbändern für die GVS/PVS ein leidiges Thema.
Fragt sich daher ob's beim PRR ähnliche Probleme gibt ?
Macht es Sinn bei einem günstigen Angebot auf Vorrat zu kaufen oder fällt das Zubehör nach einigen Jahren der Lagerung von selbst auseinander ?

Beim Sortiment vermisse ich neben der Messingbürste eine Stahldraht-, Kunstoffborsten- und Fiberbürste.
Bei den Schleifrollen gibt's die Geraden nur in 60mm und die Konischen nur in 30mm Breite.
Im Durchmesser gibt es dann auch nur jeweils eine Variante.
Zumindest was die Breite der Rollen angeht, wäre mehr Auswahl nett. Werde mir wohl demnächst mal ne zweite 60mm Rollenaufnahme zulegen und diese mittig (auf 30mm Breite) durchtrennen. Bei 45x30mm Bändern gibt es mehr Auswahl in Körnung und Material (Holz/Metall/Farbe...), und kostengünstiger sind die auch.
Bei den Lamellenschleifern fehlt ebenfalls die 30mm Variante. Zwischen 60 und 10 bzw. 5mm klafft ne große Lücke.
Auch fehlen mir hier die Varianten mit Vliesanteil bzw. reine Vliesrollen (z.b. zum Satinieren).

All das oben genannte, zumindest von mir vermisste Zubehör gibt es mit Stiftaufnahme für Bohrmaschine und Geradschleifer schon ewig. Es müsste also nur mit der entsprechenden Sds-Klick-Aufnahme adaptiert werden.
Würde den Anwendungsbereich um einiges erweitern und somit das Gerät "attraktiver" machen.

Lange Rede, kurzer ...
Teilt mir eure Ansichten und Erfahrungen mit.
30 ANTWORTEN 30

Rainerle
Diamantmitglied
Das Gerät fehlt mir noch. Echt hilfreich.

1. Kohlen. Die haben doch keinen Verschleiß. Was hast Du denn vor, dass Du Abnutzung schon im Voraus einkalkulierst?

2. Zubehör. Kann man doch selbst machen sobald irgendeine Bürste abgenuldelt ist packt man einfach etwas anderes auf die Halterung.

3. ich glaube Du siehst das alles irgendwie zu kritisch ...

Schlacke
Alter Hase
Sorry Rainerle, aber Kohlen sind garantiert Verschleiß unterlegen. Quasi per se als Verschleißartikel eingebaut. Ist das Funktionsprinzip eines Bürstenmotors.Die Kohlen liegen am sich drehenden Rotor an und werden dabei runter geschliffen / abgenutzt.
​​​​​​Hast bestimmt seinerzeit auch mal mit Kreide an der Schultafel geschrieben, die werden dabei kürzer und kürzer, bis nur noch ein kleiner Stummel über bleibt, der nicht mehr verwendbar ist.
In der Regel sind diese Kohlen (Kohlebürsten) kleine, rechtwinklige Quader die in der Kohlenhalterung sitzen und per Federdruck gegen den Rotor gedrückt werden. Darüber fliesst der Strom, der den Rotor überhaupt erst in Bewegung setzt. Da die Kohlen nach und nach abgeschliffen (also kürzer) werden, sorgt der Federdruck dafür das sie trotz des Verschleißes immer am Rotor ansitzen / Kontakt haben. Irgendwann sind die Kohlen aber soweit abgenutzt, dass sie ausgetauscht werden müssen. Ansonsten wird schlimmstenfalls der Rotor beschädigt, und dann wird es richtig teuer.
Bei dem PRR sind die Kohlen nicht einzeln erhältlich, und daher ist der Austausch einer kompletten Halterung inkl. Kohlen und Platine (Elektronikmodul) nötig.

Was das Zubehör angeht, das Gerät hat ein ganz spezielles Aufnahme-System. In etwa vergleichbar mit dem Sds-System bei den Bohrhämmern. Diese haben auch spezielle Einkerbungen und Nuten. Diese Bohrer kriegst du auch nicht in eine normale Bohrmaschine, und umgekehrt bekommst du normale Bohrer auch nicht (ohne Extra-Bohrfutter) in den Bohrhammer.
Das Sds-System hat sich allerdings als Standard etabliert. Heißt, alle Hersteller verwenden das System und somit ist Zubehör verschiedener Hersteller/Marken kompatibel und untereinander austauschbar.
Somit hast du als Kunde mehr Auswahl und aufgrund marktwirtschaftlicher Gesetze (Wettbewerb) sind die Preise geringer.
Beim PRR habe ich bis dato erst 2-3 Hersteller/Geräte gefunden, die scheinbar baugleich bzw. ähnlich sind.
Somit ist die Auswahl bei Zubehör geringer und die Preise sind erheblich höher.
Abgesehen von den Schleifrollen, wo der eigentliche Aufsatz bleibt und nur die Schleifhülse getauscht wird, muss bei allen anderen der komplette Aufsatz getauscht werden.
Allein 3 der Schleifhülsen kosten ab 6 Euro aufwärts.
Größere Mengen im Komplettpaket (und damit günstiger, Mengenrabatt) gibt es nicht.
Auch ist das Maß 45x60mm nicht gerade Standard und wird scheinbar nur für diese Art von Schleifroller genutzt. 45x30 z.b. ist häufiger anzutreffen und daher (nicht nur wegen weniger Material) vergleichsweise einiges günstiger.

Recht hast du allerdings mit deinem letzten Punkt.
Ich bin halt kritisch, hinterfrage erstmal alles - kann aber nicht so falsch sein.

Dog
Silbermitglied
Wenn man sich mit Kohlen so gut auskennt sollte es kein Problem sein andere passende einzulöten oder welche anzupassen und diese dann einzulöten....

Wenn mir das Zubehörangebot eines Herstellers nicht gefällt such ich mir nen anderen Hersteller......

Schlacke
Alter Hase
Nunja, würde mich jetzt nicht als "Kohlenexperte" bezeichnen, bin nur ein Hobbybastler.
Ich weiß zwar, dass es die in verschiedenen Formen/Größen, und dann "blanko" oder mit angekuppelter Feder oder Verbindungsleitung gibt, aber was die Materialzusammensetzung, möglicherweise existierenden Unterschiede in Sachen Leitfähigkeit, etc. angeht - keine Ahnung.
Greife daher lieber auf Orginalkohlen oder zumindest für den Verwendungszweck "zertifizierte" Exemplare zurück, statt an den Dingern rum zu schleifen.
Lieber wenig Geld für Herstellerkohlen ausgeben, als viel Geld für einen neuen Anker. Dauerhaftes Bürstenfeuer jagt mir prinzipiell Angst vor einem Komplettausfall/-schaden ein.
Beim Zubehör gibt's halt leider keine bzw. kaum andere Hersteller. Bedeutet man müsste nicht den Hersteller, sondern das komplette Gerät wechseln (wegschmeißen).
Wünschenswert wäre daher, dass das Sortiment erweitert würde (es würde sich garantiert verkaufen) oder noch mehr Hersteller Geräte mit gleicher Werkzeugaufnahme auf den Markt bringen bzw. zumindest die "üblichen Verdächtigen" wie Wolfcraft, Meister Werkzeuge, Piranha... Zubehör für diese Art Schleifroller / Werkzeugaufnahme in ihr Programm aufnehmen.
Monopol ist für uns Käufer/Verbraucher immer schlecht, Wettbewerb/Konkurrenz dagegen gut.

cyberman
Platinmitglied
Ich denke das es durchaus sinnvoll ist gleich den Kollektor mit zu tauschen, meistens werden die Kolen ja nicht rechtzeitig getauscht und der Kollektor ist schon in Mitleidenschaft gezogen. Auch denke ich das sich kaum jemand die Mühe macht den Kollektor wieder richtig her zu richten, ich denke da an das Freisägen der Kontakte mit einer Kollektorsäge oder das Abdrehen des Kollektor der ist nämlich in der Regel, nach dem Abnutzen der Kohle, eingelaufen. Von daher macht es sicher Sinn das nur im Set an zu bieten.

Rainerle
Diamantmitglied
Also ich habe seit 30 Jahren Heimwerkermaschinen. Und Kohlen musste ich noch nie tauschen. Und wenn es dann mal so weit wäre ist das Gerät eh schon so alt, dass ein neues durchaus drin sein sollte.

Schlacke
Alter Hase
Ich glaub ich bin im falschen Film.
Wenn der Kollektor schon noch dem ersten Satz Kohlen "eingelaufen" (abgenutzt, schmäler) wäre, nah dann aber Prost Mahlzeit Bosch. O.k., es gibt Bosch Blau nicht ohne Grund, aber wenn's bei den Grünen mittlerweile soweit gekommen ist, dass die Geräte zum Wegwerfartikel verkommen...
Ein Kollektor MUSS mehrere Sätze Kohlen aushalten, schließlich trifft hier Kohle auf Metall.
Und selbst wenn der Kollektor nach einiger Zeit (Jahren) abschmälert, das Prinzip des Federdrucks sollte dies ausgleichen können. Irgendwann ist ein Kollektor am Ende, o.k.. Abdrehen, wenn man's nicht selber kann, lohnt i.d.R. nicht. Ergo, neue Maschine fällig.
Übrigens ist es nicht der Kollektor/Anker, der beim PRR mitsamt der Kohlebürsten getauscht werden muss, sondern ein "Elektronikmodul", welches eine Art Gestell aus Kohlenhalterung + Kohlen und Platine mit den elektronischen Bauteilen inkl. Drehzahlregler ist.
Nehmen wir mal ein Auto als Beispiel.
Hier sitzen in der Lichtmaschine (welche ja bekanntlich die Stromversorgung des Autos übernimmt, Batterie lädt...) ebenfalls dem Verschleiß unterliegenden Kohlen. Wenn die Kohlen runter sind, kannst du bestenfalls die Kohlen wechseln lassen (LM aufarbeiten), schlimmstenfalls ist eine neue Lichtmaschine fällig.
Aber deswegen gleich ein neues Auto kaufen (müssen) ?!

cyberman
Platinmitglied
Die Kohlen sind nicht wesentlich weicher als die Kupferkontakte, von daher gibt es schon ein Abrieb am Kollektor. Dein Beispiel mit dem Auto hinkt, du musst ja keinen neuen PRR kaufen wenn die Kohlen verbraucht sind, es reicht den Reperatursatz zu nehmen. 🙂
Wie auch immer, wenn du nur die Kohlen tauschen möchtest mach es wie Dog geschrieben hat.

Schlacke
Alter Hase
O.k., zum Thema Kohlen könnten wir uns jetzt hier noch seitenweise austauschen. War aber nur ein Nebenaspekt zum eigentlichen Thema.
Finde es halt besser, wenn Bauteile einzeln getauscht werden können.
Im Falle des PRRs auch aus finanziellen, im Allgemeinen aus ökologischen (Umwelt, Nachhaltigkeit) Gründen, finde ich derartige Konstruktionen für falsch.
Statt eines Einzelteils muß eine komplette Baugruppe getauscht werden.
Lampen/Leuchten bei denen das Leuchtmittel oder kabellose Geräte bei denen die Akkus nicht getauscht werden können. Eine Entwicklung in die falsche Richtung. Früher hat man Schuhe noch zum Schuster gebracht, um sie ausbessern oder neu besohlen zu lassen, heutzutage schmeißt man sie weg und kauft ein paar Neue.
Die Müllberge werden immer größer, und paradoxerweise werden heutzutage die seinerzeit zugekippten Mülldeponien wieder freigelegt, um die damals acht- und sinnlos weggeworfenen Rohstoffe zurückzugewinnen.
Aber wie gesagt, eigentliches Thema ist das Gerät an sich und das Zubehör.