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Hat wer von Euch Erfahrung mit einer Japansäge?

Samir
Goldmitglied
und ist es wirklich so viel einfacher damit zu sägen als mit einem Fuchsschwanz? (zumindest hört man das so)
21 ANTWORTEN 21

kjs
Diamantmitglied
So arg viel Erfahrung habe ich damit nicht weil ich eigentlich nur ganz selten mal was von Hand säge aber wenn ich es doch mache nehme ich die Japansäge.
Die Dinger arbeiten im Gegensatz zu allen anderen auf Zug und damit bist Du nicht von der Stabilität/Flexibilität des Blattes abhängig (deshalb haben die auch oft dünnere Blätter). Dadurch eierst Du wesentlich weniger herum und der Schnitt wird sauberer vor Allem wenn Du weniger Übung hast.

Kannst Du ganz leicht mal probieren wenn Du eine Bügelsäge hast. Blatt wie üblich auf Schub einspannen und nur leicht spannen. Dann eiere Dich ohne vorne zu führen durch einen Ast oder auch durch Alu wenn Du ein Metallsägeblatt drin hast. Jetzt dreh das Blatt um sodaß es auf Zug arbeitet und spanne es auch nicht mehr als vorher. Säge wieder und Du wirst sehen daß es viel schöner wird ohne daß Du Dir einen abbrichst.
Die Säge tendiert auch weniger zum raushüpfen was Dir nebenan schöne Macken macht.

Samir
Goldmitglied
kjs:
So arg viel Erfahrung habe ich damit nicht weil ich eigentlich nur ganz selten mal was von Hand säge aber wenn ich es doch mache nehme ich die Japansäge.
Die Dinger arbeiten im Gegensatz zu allen anderen auf Zug und damit bist Du nicht von der Stabilität/Flexibilität des Blattes abhängig (deshalb haben die auch oft dünnere Blätter). Dadurch eierst Du wesentlich weniger herum und der Schnitt wird sauberer vor Allem wenn Du weniger Übung hast.

Kannst Du ganz leicht mal probieren wenn Du eine Bügelsäge hast. Blatt wie üblich auf Schub einspannen und nur leicht spannen. Dann eiere Dich ohne vorne zu führen durch einen Ast oder auch durch Alu wenn Du ein Metallsägeblatt drin hast. Jetzt dreh das Blatt um sodaß es auf Zug arbeitet und spanne es auch nicht mehr als vorher. Säge wieder und Du wirst sehen daß es viel schöner wird ohne daß Du Dir einen abbrichst.
Die Säge tendiert auch weniger zum raushüpfen was Dir nebenan schöne Macken macht.

Hallo kjs,
tolle Beschreibung-danke für den Tip. ---------------------------------------------------------------------------------------

kjs
Diamantmitglied
aber wenn Du dann "zuschlägst" mußt Du beachten dass es nicht "Die" Japansäge gibt sondern verschiedenen Typen für verschiedenen Anwendungen. Die beste Säge in der falschen Anwendung ist auch nicht das Wahre...... Und eine Gute kostet echt Geld.
Die welche ich am Häufigsten verwende ist eine spezielle Dübelsäge. Damit kann man wunderbar überstehende Dübel absägen. Aber so ganz nebenbei: das geht mit einem MultiTool mit entsprechendem Blatt mit weniger Schweiß und das ist auch nicht teurer aber vielseitiger.

Samir
Goldmitglied
kjs:
aber wenn Du dann "zuschlägst" mußt Du beachten dass es nicht "Die" Japansäge gibt sondern verschiedenen Typen für verschiedenen Anwendungen. Die beste Säge in der falschen Anwendung ist auch nicht das Wahre...... Und eine Gute kostet echt Geld.
Die welche ich am Häufigsten verwende ist eine spezielle Dübelsäge. Damit kann man wunderbar überstehende Dübel absägen. Aber so ganz nebenbei: das geht mit einem MultiTool mit entsprechendem Blatt mit weniger Schweiß und das ist auch nicht teurer aber vielseitiger.

Hallo kjs,
hast du mehrere unterschiedliche Japansägen? ---------------------------------------------------------------------------------------

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
ich war auch skeptisch, schloss mich aber dem hype an. angefangen hat es mit dem billigen von aldi. man muß vollkommen umdenken beim sägen aber wenn man den trick erstmal raus hat ist es wirklich einfacher. inzwischen liegen die sägen von aldi im schubkasten und werden nur noch ganzselten benutzt. ich beschäftigte mich ein wenig intensiver mit der ganzen technik und legte mir versch. japansägen zu, alle für versch. anwendungsgebiete. und ich muß sagen es gibt nichts besseres bei handsägen. die preise haben nach oben keine grenze man muß wissen was man damit machen will und was einem das wert ist. an genauigkeit im schnittbild kaum zu übertreffen. aber wie gesagt man muß vollkommen umdenken beim sägen

Rainerle
Diamantmitglied
Du solltest wissen, dass man in Japan/China nicht wie hierzulande im Stehen, sondern im Sitzen am Boden arbeitet. Dazu verwenden die Handwerker einen kleinen Balken mit Hebelzwinge um Holz einzuspannen. Versuch mal im Sitzen im Schneidersitz oder auf den Knieen auf Stoß zu arbeiten. Das geht fast nicht. Deshalb gibt es Zugsägen oder Zughobel.

Ein Fuchsschwanz eignet sich perfekt für Plattenmaterial und lange Schnitte. Da kommt keine Japansäge mit den feinen Zähnchen dagegen an. Hingegen wenn Du Leisten sägen möchtest oder Zinken sägen, ist eine japanische Variante besser. Andererseits gibt es hierfür die Gestellsägen, welche sicher genau so gut sind. Aber etwas gewöhnungsbedürftig für Ungeübte - und auch deutlich teurer und größer.

Es gibt grundsätzlich drei Sorten:

  • Ryoba - zweiseitig gezahnt - meist fein und gröber für Quer- und Längsschnitte. Gute Sägen haben eine zunehmend fein werdende Zahnung hin zum Griff. So setzt man fein an und erzielt so einen sehr sauberen Schnitt.
  • Dozuki - mit verstärktem Rücken. So kann sich die Säge nicht verwinden und es gelongen absolut gerade Schnitte. Allerdings ist die Schnitttiefe durch die Rückenverstärkung begrenzt. Dafür kann das Blatt dünner als bei einer Ryoba sein und deshalb ist die Schittlinie sehr fein.
  • Kataba - Einseitig gezahnt aber ohne verstärktem Rücken. Eher für grobe Schnitte gemacht. Manchmal auch vorne abgerundet, so dass Tauchschnitte ermöglicht werden. Man kann perfekt Dübel bündig absägen.
Erfahrungen? Ja. Meine Kataba verwende ich häufig - häufiger als alle anderen Sägen. Wobei ich finde, dass das zur Zeit eben sehr "hipp" ist. Und günstiger einzukaufen. Ist ein fernöstliches Massenprodukt welches nicht speziell dort für die westliche Welt produziert werden muss. Die Sägen sind leicht und klein, sind teils zerlegbar und passen so auch in jede Werkzeugkiste.

Über kurz oder lang werde ich mir weitere gute Japansägen zulegen ...

Samir
Goldmitglied
Rainerle:
Du solltest wissen, dass man in Japan/China nicht wie hierzulande im Stehen, sondern im Sitzen am Boden arbeitet. Dazu verwenden die Handwerker einen kleinen Balken mit Hebelzwinge um Holz einzuspannen. Versuch mal im Sitzen im Schneidersitz oder auf den Knieen auf Stoß zu arbeiten. Das geht fast nicht. Deshalb gibt es Zugsägen oder Zughobel.

Ein Fuchsschwanz eignet sich perfekt für Plattenmaterial und lange Schnitte. Da kommt keine Japansäge mit den feinen Zähnchen dagegen an. Hingegen wenn Du Leisten sägen möchtest oder Zinken sägen, ist eine japanische Variante besser. Andererseits gibt es hierfür die Gestellsägen, welche sicher genau so gut sind. Aber etwas gewöhnungsbedürftig für Ungeübte - und auch deutlich teurer und größer.

Es gibt grundsätzlich drei Sorten:


  • Ryoba - zweiseitig gezahnt - meist fein und gröber für Quer- und Längsschnitte. Gute Sägen haben eine zunehmend fein werdende Zahnung hin zum Griff. So setzt man fein an und erzielt so einen sehr sauberen Schnitt.
  • Dozuki - mit verstärktem Rücken. So kann sich die Säge nicht verwinden und es gelongen absolut gerade Schnitte. Allerdings ist die Schnitttiefe durch die Rückenverstärkung begrenzt. Dafür kann das Blatt dünner als bei einer Ryoba sein und deshalb ist die Schittlinie sehr fein.
  • Kataba - Einseitig gezahnt aber ohne verstärktem Rücken. Eher für grobe Schnitte gemacht. Manchmal auch vorne abgerundet, so dass Tauchschnitte ermöglicht werden. Man kann perfekt Dübel bündig absägen.

Erfahrungen? Ja. Meine Kataba verwende ich häufig - häufiger als alle anderen Sägen. Wobei ich finde, dass das zur Zeit eben sehr "hipp" ist. Und günstiger einzukaufen. Ist ein fernöstliches Massenprodukt welches nicht speziell dort für die westliche Welt produziert werden muss. Die Sägen sind leicht und klein, sind teils zerlegbar und passen so auch in jede Werkzeugkiste.

Über kurz oder lang werde ich mir weitere gute Japansägen zulegen ...

Hallo Rainer,
wie gewohnt eine sehr gute Beschreibung von dir.
Gibt es eigentlich so etwas wie eine Universalsäge bei den Japansägen?

Dog
Silbermitglied
Hab ne billige ausm Bauhaus, die reicht für meine Zwecke und wenn ich sie mal wieder misshandelt hab gibts günstig Ersatz.Meine hängt immer griffbereit neben der Werkbank weils schneller geht als für jedes Teil erst Säge ausräumen oder aufstellen, und sauberer als mit normalen Handsägen ist der Schnitt noch dazu.

Rainerle
Diamantmitglied
Samir, das ist eine gute Frage. Universell ist die Kataba. Wobei durch die zwei Sägeseiten auch die Ryobi. Letztere hat den Vorteil, dass die Querschnittseite feiner ist als die Längsschnittseite. Bei Längsschnitten müssen die etwas längeren Holzfasern transportiert werden. Insofern hättest Du bei z.B. Multiplex oder MDF grobes und feines Blatt.

Du solltest einfach wissen, was Du willst. Willst Du z.B. In eine Gehtungslade Leisten sägen? Dozuki - durch die Verstärkung federt das Blatt nicht - auch für Zinken zu verwenden. Für den Anfang sicher die beste Wahl. Solltest aber schauen, dass Du Du eine Universalzahnung (Quer- und Längs) bekommst.

Für lange Schnitte nimmst Du eher eine elektrische Säge oder den Fuchsschwanz.

Es gibt hier auch einen Wissensartikel - fand ich gerade.