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Tauchschnitt mit der Tischkreissäge

Holzpaul
Goldmitglied
Da ich hier bei den Projekten ein kleines Helferlein für die TKS einstellte, das mit einem sog. Tauchschnitt versehen ist, möchte ich jetzt hier erläutern wie man diesen mit der TKS mit einigen Sicherheitsvorkehrungen durchführen kann. Wenn man sich die kleinen Filmchen überm Teich anschaut sieht man des Öfteren Sägevorführungen unter anderem auch Tauchschnitte ohne Staubschutz und Spaltkeil. Auf Sicherheitshinweise wird nur gelegentlich hingewiesen. Da ein Spaltkeil nicht nur die Funktion hat ein Verklemmen des Sägeblattes zu verhindern, sondern er soll hauptsächlich die Rückschlaggefahr der zu sägenden Werkstücke verhindern. Im Klartext : Ein Spaltkeil verhindert das Berühren des Werkstückes an den „aufsteigenden“ Sägezähnen, welches einen Rückschlag verursachen würde. Bei einem sog. Tauchschnitt muss der Spaltkeil entfernt werden, ansonsten würde er das Werkstück beim Hochkurbeln des Sägeblattes mit anheben. Wenn der Spaltkeil entfernt ist, muss man die Schraube wieder fest anziehen oder entfernen, damit sie sich nicht verselbstständigt. Sie könnte sich losvibrieren und in den Sägekasten fallen, in dem sie schlimmsten Fall vom Sägeblatt erfasst werden könnte. Das Sägeblatt wird erst ganz heraus gekurbelt, das Werkstück angelegt und markiert wo Anfang und Ende am Werkstück sein soll. Das Sägeblatt muss nun ganz nach unten gekurbelt werden bis es komplett im Sägekasten verschwunden ist. Nun richtet man den Seitenanschlag aus. Danach legt man das Werkstück mit der hinteren Markierung so auf die TKS, das wenn das Blatt ganz heraus gekurbelt mit ihr abschließt. Nun wird das Werkstück mit einem Stoppklotz vor dem Sägeblatt gesichert, d.h. das Werkstück liegt am Stoppklotz an und kann nur geschoben werden in die übliche Sägerichtung. Man kann dies durch einen Stoppklotz in der Führungsnut , oder am Seitenanschlag mit einer Zwinge befestigen. Wenn das nicht möglich sein sollte, weil das Werkstück einfach zu lang ist, kann man auch hinten am Überstand unter dem Werkstück einen Stoppklotz befestigen, der am Tischende dann anliegt. Um ein Anheben des Werkstückes durch das Sägeblatt zu verhindern, sollte man zusätzlich einen Klotz hinter das Sägeblatt auf das Werkstück legen und mit einer Zwinge am Seitenanschlag befestigen. Auf zwei Dinge muss beim Tauchschnitt geachtet werden, und zwar das Werkstück darf sich nicht anheben und niemals in die Gegenrichtung bewegt werden. Nun wird die Säge erst eingeschaltet, dann wird das Sägeblatt langsam hochgekurbelt bis es ganz rausgefahren ist, dann wird das Werkstück bis zur zweiten Markierung langsam vorgeschoben, ein paar Millimeter zurückgezogen, dann die TKS ausschalten. Wenn das Sägeblatt still steht, erst dann das Werkstück entfernen und niemals vorher. Anschließend sollte der Spaltkeil unverzüglich wieder vorschriftsmäßig eingesetzt werden.
Ich setze hier auch voraus, dass eine Schutzbrille, Gehörschutz und die üblichen Sicherheitsbestimmungen Anwendung finden. Ein Restrisiko (Materialfehler, Unreinheiten im Holz etc..) ist nie auszuschließen. Man sollte auch Zwingen verwenden, die sich nicht durch Vibration lösen! Möglicherweise gibt es hier einige Leser die schon öfter so einen Tauchschnitt auch ohne die von mir empfohlenen Sicherheitsvorkehrungen unbeschadet gemacht haben. Diesen Glücksrittern empfehle ich ihre Vorgehensweise zukünftig zu ändern, ich spreche aus eigener Erfahrung.
Ich möchte hier keineswegs "Oberlehrerhaft" verstanden werden, ich weise ausdücklich auf Gefahren und Sicherheitsrisiken hin!
24 ANTWORTEN 24

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Bei diesem Thema, ist höchste Vorsicht geboten.

Empfehlen werden Hersteller wie Bosch oder sonstige diese Vorgehensweise ganz bestimmt nicht, weil durch diese gefährliche unsachgemäße Bedienung einer Tischkreissäge Lebensgefahr besteht.

Holzpaul
Goldmitglied
Leider werden solche Tauchschnitte in vielen Youtube Filmchen gezeigt ohne den Nachahmern auf die Gefährlichkeit hinzuweisen.

MopsHeim
Silbermitglied
Ich bin so ein Glücksritter, da ich schon 40 Jahre viel an Holzmaschinen arbeite und vorallen instandsetze, sind noch alle Finger dran auch ohne deine Belehrung, weil ganz auf den Kopf gefallen sind wir auch nicht.
und wer denkt solche Dinge zu tun, muß halt mit den Folgen fertig werden.
Wer heute eine Säge kauft, kauft das Wissen nicht mit und wird von solchen Beiträgen dazu verleitet Sachen zu tun , die man am besten läst.

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo Mopsheim,
es geht hier nicht um Belehrung. Letztendlich kann hier jeder machen wie er es will. Ich wurde von einer Moderatorin gebeten das Verfahren eines Tauchschnittes an der TKS zu erklären, dazu mußte ich hauptsächlich auf Gefährlichkeit und Sicherheit hinweisen. Oder siehst Du das anders?
Außerdem liegt es mir fern irgendjemand hier zu einem Tauchschnitt zu verleiten den er besser lassen sollte. Mir geht es um diejenigen, die schon einen oder einige "unbedarft" hinter sich haben, oder diejenigen die es auf jeden Fall vorhaben.
Zum Thema "Glücksritter": Ich war auch einer, habe vor 40 Jahren Schreiner gelernt und es ist noch kein halbes Jahr her, da passierte es - Rückschlag - hatte viel Glück, nur eine leichte Verletzung.

MopsHeim
Silbermitglied
Das Du uns hier als Glücksritter bezeichnet liegt mir etwas im Magen, ich denke mit zwei Meisterabschlüssen in Holz und Metall, kan ich mit dir mithalten und brauche keinen Schulmeister. damit ist das Thema für mich gegessen.

Holzpaul
Goldmitglied
Ich habe hier niemanden ausser mich selbst als Glücksritter bezeichnet. Unter Glücksritter verstehe ich nur diejenigen die Sicherheitsvorkehrungen ignorieren oder es einfach nicht wissen und bis dato noch nichts passiert ist. An Deiner fachlichen Kompetenz zweifele ich kein bißchen und ich habe Dich auch nicht persönlich in irgendeiner Form angegriffen.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
immer schön sachlich bleiben - und freundlich - Danke - ist das besondere an diesem Forum, dass man hier freundlich miteinander umgeht und die Meinung anderer repektiert.

Also bitte keine Anfeindungen emoticon.regular_smile.title

Holzopa
Platinmitglied
finde die hinweise ind die erklärung gut, vor allem dahingehend, dass viele weniger bewanderte "holzkünstler" dadurch gleich von so einem vorhabern abgehalten werden.

... und auch einen valentino rossi hat es - trotz unbestrittener meisterklasse - schon das eine oder andere mal zerlegt. will heißen, auch dem besten von uns kann in einem unachtsamen moment etwas passieren, auch wenn es schon viele male (gerde noch?) gut gegangen ist!

Holzpaul
Goldmitglied
Hallo,
ich habe hier nicht den Anspruch das meine Darstellung das Nonplusultra ist. Sie ist auch nicht allgemeinverbindlich. Sie ist lediglich nach meinen persönlichenn Erfahrungen entstanden. Vielleicht gibt es hier Leser die noch Alternativen kennen die möglicherweise besser und sicherer sind und bereit sind sie hier einzustellen.