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Zamo

Stellmacher
Silbermitglied
Hallo Community,
ich habe vor kurzen den Zamo in dem Gewinnspiel "Werkzeuggeräusche erkennen" gewonnen. Voller Vorfreude ist er heute eingetroffen. Jedoch steht auf der Packung +-3mm Messabweichung. Ich muss keine großen Strecken messen, sondern würde ihn z.B. benutzen, um das Innenmaß eines Schrankes für einen neunen Einlegeboden zu bestimmen. Jedoch sind da 3mm Toleranz zuviel. Es ist ja ein Unterschied ob ich 80,3cm oder 79,7cm messe, wenn das tatsächliche Maß 80cm ist. Bisher habe ich so etwas mit zwei Zollstöcken gemessen und ich würde sagen, so kann ich auf 0.5mm genau messen. Hat jemand Erfahrung mit dem Gerät? Ist die Abweichung wirklich so groß? Wenn man einen Boden verlegt oder seine Wohnung vermessen will, ist er genau genug.
Natürlich kann man mehrmals messen und so über eine Mitteilung den Messwert immer mehr an den exakten konvergieren lassen, aber dies ist ja nicht Sinn der Sache.
Falls die Abweichung wirklich so groß sein sollte, dann muss ich mir wohl überlegen, ob ich einen Eintrag in der Gruppe "Fair tauschen" mache.
18 ANTWORTEN 18

Der1ASchaffer
Grünschnabel
Es fehlt an Infos! Ich nehme an, dass sich die Messungenauigkeit auf die maximale Entfernung bezieht. Also auf 20 m eine Abweichung von +- 3 mm. Es ist unklar was mit "typisch" gemeint ist. Vielleicht weiß ein Bosch-Profi genaueres! Es steht auch in der Gebrauchsanweisung, dass es bei sehr schlechten Bedingungen auf 20 m eine Messungenauigkeit von max. 8 mm und bei guten Bedingungen 1 mm haben kann.
Das ist also im schlimmsten Fall ein relativer Messfehler von 0,04%. Beim gesamten Fehler (Messfehler + Anzeigefehler) kommt noch +- 1 mm dazu.

Bei so einer "großen" Abweichung, wäre es genauso fair, wenn ich Dir Deinen Zamo abnehme, sodass Du wieder Platz in deiner Werkstatt hast!

George1959
Silbermitglied
Da ich seit längerem mit dem Gedanken mir ein Zamo zu zulegen schwanger bin freut es mich das dieses Thema hier erscheint.

Bislang habe ich mich ebenfalls an der Toleranzangabe ±3 mm gestört denn das ist ein Toleranzfeld von ganze 6 mm (was mir zu viel erscheint). Was mich ebenfalls sehr stört ist, dass man das Gerät offenbar nicht auf eine Anzeige von Millimeter umstellen kann. Diese Tatsache macht für mich deutlich dass das Gerät eher für das Grobe gedacht ist wie z.B. auf Baustellen und nicht für Leute die z.B. mit Metall arbeiten wo es auf dem Millimeter wirklich ankommt.

In der Anleitung (danke Der1ASchaffer für den Link) fand ich gleich drei unterschiedliche Angaben welche sich auf Toleranzen beziehen: ±3 mm, ±8 mm und ±3,5 mm. Ich erlaube mir hier etwas laut zu denken und sage, dass diese Angaben zu viel des Guten sind für Ottonormalheimwerker. Diese Angaben sind dazu prädestiniert dem Heimwerker zu verwirren. Hier würde ich gern anregen das Bosch hier tätig werden sollte. Die Einfachheit eines Produkts hört nicht bei der eigentliche Bedienung auf sondern sie betrifft auch die Betriebsanleitung und gerade dort sollte es keine Angaben geben die Verwirrung hervorrufen können.

Aufgrund der hier zur Tage geförderten Informationen muss ich - leider - sagen, dass ich dieses Gerät von meiner Wunschliste entfernt habe denn, ich benötige etwas auf das ich mich verlassen kann.

Auf der anderen Seite steht aber, das man sein Gerät kennen muss und wenn man ausreichende Erfahrungen z.B. mittels Vergleichsmessungen gemacht hat kann man schon herausfinden wie man damit recht genau messen kann aber, dass wäre meines Erachtens nicht wirklich Sinn der Sache.

Ich bin gespannt von anderen zu hören die das Gerät bereits länger einsetzen. Womöglich ergeben sich dadurch andere Gesichtspunkte die am Ende doch für das Gerät sprechen.

gschafft
Platinmitglied
Ich habe gerade das Thema mal an die Experten weitergegeben... habt bitte noch ein wenig Geduld

Funny08
Goldmitglied
Interessantes Thema - also wenn man sich mal überlegt, dass die meisten hier vermutlich mit Zollstöcken messen, welche sie als Werbegeschenk bekommen haben, dann müsste man hier erst mal die Frage stellen, - welche Genauigkeit haben denn Zollstöcke?
Die meisten genutzten Zollstöcke sind die mit der Klasse 3 - damit kommt man auf folgende Messungenauigkeiten: = +-1mm auf 1m ; +-1,4mm auf 2m oder +- 4.6 mm auf 10 Meter
Klasse 2 Zollstöcke sind schon etwas seltener und teurer - aber auch hier sind die Ungenauigkeiten zB +-0,7 mm auf 2m, +-0,9 mm auf 3m, +-2,3 mm auf 10m

Für Klasse 1 konnte ich nichtmals Anbieter finden - auch hier wären es auf 10 Meter noch Ungenauigkeiten von +-1,1mm

Bei den Zollstöcken ist Genauigkeit also auch nicht gegeben.

Nimmt man nun einen Laserentfernungsmesser, dann ist das Messergebnis hier nicht nur von der Geräteklasse abhängig sondern auch vom Umgebungslicht, der Umgebungstemperatur, der Reflexion des Zielpunktes usw....
in der BA des Zamo schreibt Bosch deswegen auch:

Hinweis zur Messgenauigkeit: Bei ungünstigen Bedingungen wie
z.B. sehr starker Innenraumbeleuchtung, schlecht reflektierender
Oberfläche oder stark von 25 °C abweichender Raumtemperatur kann
die maximale Abweichung ±8 mm auf 20,000 m betragen. Bei günstigen
Bedingungen ist mit einem Einfluss von ±0,05 mm/m zu rechnen.

Der1ASchaffer
Grünschnabel
@George1959: Ich glaube, das lässt sich folgendermaßen erklären:

Es gibt hier 2 Arten von Fehlern bei einem Gerät: der Messfehler und der Ablesefehler (beim Lineal oder Zeiger auf einer Skala) bzw. Rundungsfehler bei der Anzeige (Digitfehler).
Die ±3 mm ist die "typische Messgenauigkeit", dazu bekommen wir wahrscheinlich noch die Definition von den Experten.
Die ±8 mm, sind klar definiert es ist der maximale Fehler auf 20 m bei ungünstigen Verhältnissen. D.h. ist deine Fläche dunkel und du hast hohe oder tiefe Temperaturen, dann wirst Du in der Realität bei 20 m, einen Wert in einem maximalen Bereich zwischen 19,992 m und 20,008 m messen.

Die ±3,5 mm sind wahrscheinlich die typischen ±3 mm Messgenauigkeit und die 0,5 mm extra ist wahrscheinlich der Digitfehler, also der Rundungsfehler des Messwertes bei der Anzeige.
Wahrscheinlich sind die ±3 mm die Standardabweichung der Messgenauigkeit auf einer Messlänge von 3 bis 10 m.

kjs
Diamantmitglied
Funny's Angaben waren für mich interessant weil ich diese Spezifikation nicht kannte, zu lange im falschen Land.
Bei mir werden in der Werkstatt 2 Maßbänder verwendet die bei 30' (~10m) auf +/-0,1" (2,54mm) garantiert sind (haben Zoll und metrische Einteilung). Der Fehler ist aber insofern nicht wirklich relevant weil ich mit dem gleichen Maßband die Größe messe und dann mit genau dem gleichen Fehler auch übertrage. Somit bleibt nur der Fehler den ich beim Ablesen und Anzeichnen mache. Für mich interessant ist daß beide Maßbänder bei 10m genau gleich lang sind weshalb ich sogar wechseln könnte. Für Holzarbeiten ist mir das genau genug.

Funny08
Goldmitglied
Sofern man mit dem gleichen Messwerkzeug arbeitet, sollte man eigentlich auch die wenigstens Probleme bekommen, aber schon beim Messen mit zwei verschiedenen Zollstöcken kann der Ärger losgehen.
Am besten ist es - vor Beginn von Arbeiten, bei denen es wirklich mal auf einen Millimeter ankommt, seine Messhilfen zu prüfen. zB Zollstöcke auf einen Tisch mit Anschlag nebeneinander gelegt und vergleichen.
Ebenso kann man ja den Laserentfernungsmesser dann auch prüfen. Man markiert sich eine Distanz mit dem Zollstock und prüft mit dem Laser gegen - hier sollte man zur Sicherheit dann bei gleichem Ausgangspunkt 4-5 mal Messen um kleinere Ungenauigkeiten zu erkennen.

George1959
Silbermitglied
Das Argument von Funny08 finde ich berechtigt und so hatte ich das noch nicht betrachtet. Hier könnte also der Gewinner der Zamo sein, was mich freut emoticon.regular_smile.title

Die Tatsache das wir das hier überhaupt derart diskutieren müssen macht aber deutlich dass die Anleitung doch nicht für Hausfrauen geschrieben wurde emoticon.sad_smile.title Hier wäre es denkbar, dass die Anleitung von jemand geschrieben wurde der das Gerät zu sehr von der rein Technische Seite kennt und oder, die Kenntnisse der Zielgruppe etwas überschätzt.

Was möchte der durchschnittliche Anwender? Kaufen, Auspacken, Verwenden. Mehr nicht und wenn das so gelingt hat der Hersteller gute Arbeit geleistet.

Der1ASchaffer
Grünschnabel
George1959:

Was möchte der durchschnittliche Anwender? Kaufen, Auspacken, Verwenden. Mehr nicht und wenn das so gelingt hat der Hersteller gute Arbeit geleistet.

Für den durchschnittlichen Anwender reicht wohl eine Genauigkeit von 3,5 mm auf 3 bis 10 m.
Ich glaube nicht, dass der durchschnittliche Anwender überhaupt die Betriebsanleitung liest!

Bei der Fülle an Infos und Erfahrung heutzutage, wird mit dem Lesen eher gespart und instinktiv gehandelt. Deshalb gibt es auch die meisten Problem, wenn eine Software bzw. Betriebssystem nicht instinktiv gestaltet ist.
Ärgerlich für denjenigen, der nicht die passende Erfahrung hat und sich verletzt oder das Gerät kaputt macht!