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Rauhbank Faithfull No.7 Top oder Flop?

Holzpaul
Goldmitglied
Normalerweise kostet eine Rauhbank No.7 bekannter Hersteller weit mehr als 100 Euronen. Nun habe ich mir eine von Nightdiver empfohlene Faithfull No.7 zugelegt, diese schlug mit sage und schreibe nur 50 € zubuche. Zwar besitze ich bereits mehrere Rauhbänke, allerdings sind diese aus Holz was aber kein Nachteil sein muß. Alls bekennender Werkzeugmessi juckte es mich diese günstige Rauhbank zu testen. Sie macht einen sehr soliden und wertigen Eindruck. von dem einfachen Karton als Verpackung mal abgesehen. Nachdem ich das Hobeleisen geschliffen (25°) und poliert hatte, testete ich den Hobel an einem Stück Tanne mit einigen Verwachsungen durch Äste. Nach geschätzten 10 Hobelstrichen schaute ich mir das Hobeleisen an und stellte fest das es doch aufeinmal mehrere Scharten aufwies. So eine kurze Standzeit eines Hobeleisens habe ich noch nicht erlebt. Dieses hatte schon Nightdiver moniert und empfahl gleich ein passendes Stanley Hobeleisen mitzubestellen. GSD hatte ich dieses getan und das Hobeleisen ebenfallt in 25° geschliffen und poliert. Was soll ich sagen einfach nur klasse! Es macht richtig Spaß mit dieser Rauhbank zu arbeiten. Das einzigste was vielleicht noch zu erwähnen wäre ist das der Rosenholzgriff und Knopf ein wenig klein geraten sind. Da ich recht schmale Hände habe, ist das für mich kein Problem. Ansonsten kann ich den Hobel mit getauschtem Hobeleisen uneingeschränkt empfehlen. Er kostet zwar dann ca. 65 Euronen aber immernoch ein Schnäppchen. Vielen Dank an Nightdiver für die Empfehlung.
LG Holzpaul
19 ANTWORTEN 19

Nightdiver
Goldmitglied
Es freut mich wirklich, dass ich auch einen so kritischen Geist mit meiner Empfehlung überzeugen konnte.
Wie schon in dem anderen Thread geschrieben, ist das originale Eisen einfach nur Müll.
Wie sieht es bei deinem Hobel sonst mit der Verarbeitung (geplante Flächen, Hobelmaul und rechte Winkel) aus? Musstest du nacharbeiten, oder liefen zumindest diese Sachen „out of the box“? Ich musste nur die Lauffläche nacharbeiten, da ich den Schliff der Sohle doch recht grob empfand.

Die Griffe passen auch für meine Hände gut. Ich habe zwar keine Klodeckel; aber als zierlich würde ich sie auch nicht bezeichnen.

George1959
Silbermitglied
Das sind ja sehr schöne Nachrichten auch wenn es mich nicht überrascht. Ich habe vor einigen Monaten eine ähnliche Erfahrung gemacht als ich über eine Nr. 4 bei A-Z stolperte. Mir stockte fast der Atem bei dem Preis von sage und schreibe 16,99 Euro.

In meiner darüber geschriebene Rezension kann man sehen wie es sich nach dem es geliefert wurde entwickelte:

"Als erfahrener Holzwerker war ich sehr überrascht als ich diesen Hobel für den Preis entdeckte. Ich besitze bereits Hobel aus dem Hause Stanley und kann daher diese mit dem hier gut vergleichen.

Das Paket kam schnell und gut verpackt bei mir an. Beim Auspacken war ich zunächst angenehm überrascht denn, der Hobel machte auf dem ersten Blick einen guten Eindruck. Immer wieder fragte ich mich „wie machen die das bloß zu dem Preis?“ Ich nahm den Hobel in meiner Werkstatt und dort fand ich zumindest eine Teilerklärung wie der extrem günstiger Preis zustande gekommen sein könnte.

Der ganze Hobel war regelrecht in Fett gebadet worden und daher musste diese Schicht erstmal herunter. Alsdann begann ich mein Neuerwerb genauer zu betrachten. Das erste was ich immer mache ist, zu schauen ob die Sohle glatt bzw. eben ist. Das war hier nicht der Fall und Nacharbeit war angezeigt. Als nächstes fiel auf, dass der hintere Griff lose war. Die Schraube konnte auch nicht weiter festgezogen werden also war auch hier Nacharbeit angesagt.

So wie es geliefert wurde hätte es bestenfalls mäßige bis mangelhafte Ergebnisse erbracht und daher war Nacharbeit erforderlich. Insgesamt musste ich folgende Schritte unternehmen um aus diesem Hobel etwas Habenswertes werden zu lassen doch die Arbeit hat sich durchaus gelohnt:

- Sohle planschleifen (Körnungen: 120, 240, 600, 1200, 1500, 2000)
- Spanbrecher im Kurvenbereich direkt vor der Schneide ebenfalls feinschleifen
- Klingenrücken Spiegel anschleifen
- Klinge schärfen
- Gewindestange für Griff hinten kürzen sodass der Griff festgezogen werden kann
- Frosch auf Geradheit prüfen (war hier erfreulich gut)

Alles in allem habe ich ca. drei Stunden investiert und es hat sich definitiv gelohnt. Es ist zwar noch immer keine Stanley aber nachdem es auf Vordermann gebracht wurde muss es sich auch nicht verstecken. Es macht Freude damit zu arbeiten und Ergebnisse können sich sehen lassen. Im Grunde habe ich dadurch ca. 100 Euro gespart denn der Stanley Nr. 4 ist recht teuer und dieser tut es genauso gut.

Wer also etwas Zeitaufwand nicht scheut der erhält ein sehr guter Hobel mit dem man gut arbeiten kann. Von mir daher eine Bedingte Kaufempfehlung. Für Anfänger halte ich diesen Hobel so wie es aus der Schachtel kommt für nicht geeignet."


So viel Geld spart man selten und ich bin froh es gekauft zu haben.

ichessblumen
Silbermitglied
Vielen Dank @ Holzpaul und @ George1959 .
Womit stellt man am besten fest, ob die Sohle plan ist und wenn nicht plan, wie hohnt man dann die Sohle?

LG
ichessblumen

George1959
Silbermitglied
ichessblumen:
Vielen Dank @ Holzpaul und @ George1959 .
Womit stellt man am besten fest, ob die Sohle plan ist und wenn nicht plan, wie hohnt man dann die Sohle?

LG
ichessblumen


Als erstes brauchst Du ein Untergrund von dem Du weiß, dass es plan ist. Ich verwende eine Platte aus Sicherheitsglas hierfür. Dann, nimmst Du ein Edding (am besten schwarz) und bemalst die Sohle des Hobels mit Linien (gern auch kreuz und quer). Dann Wasserfester Schleifpapier Korn 120 auf den Untergrund legen und den Hobel gleichmäßig über das Schleifpapier fahren. Versuch gleichmäßiger Druck auf den gesamten Hobel aus zu üben. Nach wenigen Zügen kannst Du Dir die Sohle ansehen und wirst erkennen wo die Linien abgeschliffen wurde und wo nicht. Das ganze wird gemacht wenn der Hobel zusammengebaut ist. Also nicht auseinander nehmen und dann die Sohle schleifen denn, alsbald Du es zusammenbaust und die Klinge spannst verändert sich die Form der Sohle. Achte nur darauf, dass die Klinge weit genug zurück ist damit es nicht mitgeschliffen wird.

Es wird so lange geschliffen bis die Linien alle weg sind. Es gibt bestimmte Bereiche der Sohle die man vernachlässigen kann und dazu kannst Du dir einige Videos bei Youtube anschauen.

Noch eins ehe ich es vergesse: Verwenden auf jeden Fall Wasser auf das Schleifpapier. Der Staub von Gußeisen ist giftig und möchte nicht eingeatmet werden also bitte nicht trocken schleifen.

ichessblumen
Silbermitglied
Super. Habe ich verstanden. und das Schleipapier müsste dann ja auf der Glasplatte mit dem Wasser ganz gut haften.

Holzpaul
Goldmitglied
Ich mache das genauso wie es George beschrieben hat. Anstelle vom Sicherheitsglas nehme ich eine glatte Granitfliese die ich im Baumarkt als Muster für ein paar Cent besorgt habe. Ich könnte auch meinem Abrichttisch als Unterlage verwenden, allerdings möchte ich nicht die Sauerei mit dem Wasser auf diesem.
LG Holzpaul

George1959
Silbermitglied
Die Glasplatte hatte ich einfach liegen und obgleich sie etwas zu groß ist geht es damit sehr gut. Der Hinweis mit der Granitfliese finde ich sehr gut. Hätte ich ein Abrichttisch würde ich die dafür auch nicht hernehmen. Die Dinger sind teuer und wollen eher pfleglich behandelt werden.

Holzpaul
Goldmitglied
Nightdiver:
Es freut mich wirklich, dass ich auch einen so kritischen Geist mit meiner Empfehlung überzeugen konnte.
Wie schon in dem anderen Thread geschrieben, ist das originale Eisen einfach nur Müll.
Wie sieht es bei deinem Hobel sonst mit der Verarbeitung (geplante Flächen, Hobelmaul und rechte Winkel) aus? Musstest du nacharbeiten, oder liefen zumindest diese Sachen „out of the box“? Ich musste nur die Lauffläche nacharbeiten, da ich den Schliff der Sohle doch recht grob empfand.

Die Griffe passen auch für meine Hände gut. Ich habe zwar keine Klodeckel; aber als zierlich würde ich sie auch nicht bezeichnen.


Ich habe ihn bis dato nur etwas entfettet und das Hobeleisen ersetzt nachdem ich es fein geschliffen und poliert hatte. Der Hobel ist im rechten Winkel. Die Mechanik funktioniert auch so wie sie soll. Es wunderte mich das bis auf das Hobeleisen so wenig Nacharbeiten vonnöten waren.
LG Holzpaul

Nightdiver
Goldmitglied
Man muss aber nicht die ganze Hobelsohle mit einem Edding anmalen, um die Planheit zu prüfen. Ich mache es so, dass ich ein 240er Nassschleifpapier auf die Glasplatte lege, und quer zur Hobelrichtung ein paar mal über das nasse Papier schleife. Da die Hobel in Laufrichtung geschliffen sind, erkennt man durch die quer laufenden Schleifriefen auch so recht schnell, wo die Problemstellen sind. Hat man dann die Hotspots gefunden, kann man die kleineren Flächen dann ggf. mit dem Edding kennzeichnen oder arbeitet zur Kontrolle einfach wieder ein paar Züge quer zur Laufrichtung und schaut sich das Schleifbild an.
Ich starte beim Planschleifen grundsätzlich mit 240er, da die tiefen Schleifspuren des 120er deutlich mehr Arbeit machen, sie mit dem 240 auszuschleifen, als der etwas erhöhte Aufwand wenn man gleich eine Nummer feiner anfängt. Die feineren Papiere kommen dann ja eh erst zum Tragen, wenn die Sohle plan ist.