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Bosch PBD 40 Bohrfutter ruiniert

ralf82
Grünschnabel
Hallo zusammen,

der Titel sagt alles - leider habe ich mir heute das Bohrfutter an meiner PBD 40 durch Dummheit ruiniert.

Kurz zum Hergang: ich habe mit einem 14mm Metallbohrer ein Loch aufgebohrt und anschließend den Bohrer nicht mehr aus dem Futter bekommen. Dummerweise habe ich dann im Eifer des Gefechts zur Rohrzange gegriffen und versucht, das Ding mit Gewalt zu öffnen (oben mit 16er Maulschlüssel gekontert). Der Bohrer kam dann auch raus, nur leider war das Futter danach hinüber. Vermutlich hätte ich nur warten müssen, bis der Bohrer vollständig abgekühlt war. Verbucht in der Kategorie "Lehrgeld". emoticon.mad.title

Aber wie kann ich das Futter jetzt noch entfernen (aktueller Zustand siehe Bild)? In diversen Videos wird ein Inbus o.ä. eingespannt, den man gegen den 16er Schlüssel drücken kann. Das geht bei mir allerdings nicht mehr. Der schwarze obere Ring dreht durch, wenn ich kontere. Also was tun? Wo (und mit was) kann ich ansetzen?

Zuguterletzt noch die Frage, welches neue Bohrfutter ist empfehlenswert? Ich hatte bislang keine Probleme mit dem Original, es muss also nicht das Non-Plus-Ultra sein. Die Möglichkeit, 1mm Bohrer einspannen zu können, wäre zwar ganz nett, bislang bin ich aber auch ohne gut zurecht gekommen. Mehr als ~50 € möchte ich ungern ausgeben.

Besten Dank! (Und ja, ich schäme mich noch! emoticon.omg_smile.title )
8 ANTWORTEN 8

Schlacke
Alter Hase
Ich nehme mal an, dass dieser schwarze Ring für die "Lock-Unlock"-Funktion, also die zusätzliche Spannkraftsicherung zuständig ist.
Dass dieser defekt ist und durchdreht, sollte für die Demontage des Bohrfutters keine Rolle spielen.

Da das Bohrfutter eh schon ein ruiniert ist, kann man auch etwas grober zur Sache gehen.
Die Welle oben an der abgeflachten Stelle mit einem passenden Maulschlüssel festhalten und, statt mit dem Inbusschlüssel im Bohrfuttter, mit einer großen Rohrzange o. WaPu-Zange das Bohrfutter außen umgreifen (unterhalb der Plastikbauteile) und im Uhrzeigersinn herum abdrehen.
Das schwierigste hierbei ist es das Anzugsmoment zu überwinden, danach sollte sich das Bohrfutter auch mit der Hand normal abschrauben lassen.
Um dieses Anzugsmoment zu überwinden, kann man mit einem Hamner 2-3 Schläge (in Drehrichtung) aufs Griffende der Zange geben.
Idealerweise hält eine zweite Person die Welle mit dem Schraubenschlüssel fest, so daß man selber beide Hände für Zange und Hammer frei hat.

Das Bohrfutter ist eines mit 1/2 Zoll 20 UNF Schraubgewinde.
Da das ein Standard bei Bohrfuttern ist, gibt es genügend Auswahl für einen Ersatz.
Wenn du nicht mehr als 50 Euro ausgeben willst, käme das Orginalfutter schon mal nicht in Frage.
Ich würde mal bei den üblichen Marken wie Bosch oder Metabo oder direkt beim Hersteller Röhm schauen, da gibt es genug zur Auswahl.

Auswahlkriterien wären z.b.:
Schnellspann- oder Zahnkranzbohrfutter mit oder ohne zusätzliche Spannkraftsicherung
Rundlaufgenauigkeit
Bohrfutterspannbereich
Größe/Länge des Bohrfutters

Verzichten kann man bei der Auswahl auf folgende Kriterien:
Schlagbohrfestigkeit
Linkslauf
zusätzliche Sicherungsschraube im Bohrfutter
​​​​​

ralf82
Grünschnabel
Danke für deine Rückmeldung und sorry für meine späte Antwort, war im Urlaub.

Schlacke:
Die Welle oben an der abgeflachten Stelle mit einem passenden Maulschlüssel festhalten und, statt mit dem Inbusschlüssel im Bohrfuttter, mit einer großen Rohrzange o. WaPu-Zange das Bohrfutter außen umgreifen (unterhalb der Plastikbauteile) und im Uhrzeigersinn herum abdrehen.​​​​


Das "im Uhrzeigersinn" verwundert mich etwas. Meinst du das von oben oder von unten gesehen? Wenn ich von unten gesehen im Uhrzeigersinn drehe, bewegt sich der innere Teil wie im angehängten Bild. Will nur sichergehen, bevor ich es noch weiter fest ziehe.

kaktusmike
Grünschnabel
du stehst vor der Maschine
16-er Maulschlüssel oberhalb des Bohrfutters auf der linken Seite des Standrohres der Bohrmaschine anlegen und im Uhrzeigersinn drehen
am besten Bohrmaschine aus der Grundplatte nehmen und auf die Seite legen - und von oben nach unten drücken
kann schwer gehen aber es geht - war bei mir auch so

normalerweise wird beim lösen des Bohrfutters ein Imbussschlüssel oder ähnliches eingespannt - zum besseren lösen (Hebelwirkung),deswegen gehen Spannbacken (innerer Teil) nach unten

Schlacke
Alter Hase
Bei einer Handbohrmaschine ist es, je nachdem wie man die Maschine in der Hand hält oder auf der Werkbank liegen hat, in der Tat unterschiedlich, ob man mit oder gegen den Uhrzeigersinn drehen muss.
Zeigt bei dieser das Bohrfutter (also die "Öffnung", wo der Bohrer "reinkommt") zu mir hin, muss ich gegen, zeigt es von mir weg,muss ich mit dem Uhrzeigersinn drehen, um das Bohrfutter abzuschrauben.

Bei der PBD 40 handelt es sich ja um eine Tischbohrmaschine, welche üblicherweise auf ihrer Grundplatte steht und somit das Bohrfutter nach unten zeigt.
Daher ist die Drehrichtung bei ihr eigentlich eindeutig, da sie ja kaum auf dem Kopf stehen kann.
Statt "im Uhrzeigersinn" könnte man auch "rechts herum" sagen.
Ebenfalls passend wäre (i.d.R.) auch die Bezeichnung "in Drehrichtung des Motors" bzw. "in Laufrichtung des Geräts".

Aus Letzterem läßt sich auch ableiten, warum das Bohrfutter im und nicht gegen den Uhrzeigersinn abgeschraubt wird.
Gehen wir mal von einer ganz einfachen, direkt angetriebenen Bohrmaschine ohne Getriebe oder Riemen (für verschiedene Gänge /Geschwindigkeiten) aus.
Bei einer solchen wird die Motorkraft (und somit die Drehrichtung) direkt auf die Welle übertragen, an deren anderem Ende dann das Bohrfutter aufgeschraubt ist.

Vereinfacht dargestellt wäre die Welle hier eine Schraube (bei welcher der Schraubenkopf oben sitzt) und das Bohrfutter die dazu passende Mutter, welche von unten an- oder abgeschraubt wird.
Um diese Schraube und Mutter nun miteinander zu verschrauben, könnte man entweder die Mutter festhalten und die Schraube rechts drehend einschrauben oder die Schraube festhalten und die Mutter links drehend aufschrauben.
Je nachdem, welches Teil (Schraube o. Mutter) man festhält und welches man dreht, unterscheidet aich also die Drehrichtung zum Lösen oder Anziehen der Verschraubung.
Dreht man eines von beiden ohne das andere festzuhalten, drehen sich beide in die jeweils gleiche Richtung.

So sollte es im Normalfall bei der PBD (oder anderen Geräten) ja auch sein - der Motor dreht und das Bohrfutter (und der eingesetzte Bohrer) dreht sich mit.
Nun nehmen wir mal den Fall an, dass der Bohrer blockiert und somit das Bohrfutter zum Stillstand kommt (also quasi festgehalten wird), während der Motor (rechtsherum) weiter läuft.
Das wäre im Umkehrschluss gleichbedeutend mit einem stillstehenden Motor und einem (manuellen) Weiterdrehen des Bohrfutters in Linksrichtung.
Wäre das Bohrfutter nun rechts herum aufgeschraubt, würde es sich also in einem solchen Blockadefall von der Motorwelle abschrauben/lösen.
Da es jedoch links herum (gegen den Uhrzeigersinn) aufgeschraubt ist, kann es sich nicht lösen, sondern wird stattdessen (noch) weiter festgeschraubt.
Aus diesem Grund haben Handbohrmaschinen die über einen Linkslauf verfügen, noch zusätzlich eine Schraube mit Linksgewinde im Bohrfutter, um ein solches Abschrauben/Lösen zu verhindern.

Ein passender Merksatz für das An- oder Abschrauben des Bohrfutters ist "So wie ich lauf, so geh ich auf".
Gemeint ist damit, wie oben angeführt die (normale, üblicherweise rechts drehende) Laufrichtung des Motors bzw. des "Einsatzwerkzeugs".
Das gilt neben Bohrmaschinen i.d.R. auch für Kreissägen.

Lange Rede, kurzer Sinn 😉
Wenn die PBD vor dir auf der Werkbank steht, musst du das Bohrfutter rechts herum drehen, um es abzuschrauben.
Anders, also links herum, würdest du es dagegen nur weiter festziehen.
Wichtig ist nur, dass du das Bohrfutter als Ganzes drehst.
Wenn du nur unten an den Spannbacken greifst, werden vermutlich erstmal nur diese zueinander bewegt, bis das Bohrfutter komplett geschlossen ist.
Erst wenn diese "Öffnung" geschlossen ist, wird die Drehbewegung dann auch auf das Bohrfutter selbst übertragen.
Da diese Spannbacken ja konisch/schräg zulaufen, läßt sich dieser Bereich mit der Zange nur schlecht umgreifen, um genügend Kraft aufzubringen.
Ich würde die Zange daher weiter oben ansetzen, z.b. an dem sichtbaren Gewinde über den Spannbacken oder noch darüber bei den Plastikteilen, welche man ggf. auch vorher entfernen könnte, falls sie nicht sowieso schon durch die Zange in ihre Einzelteile "zerbröseln".

Otto65
Gute Seele
Ich habe zwar keine PBD 40 aber da es ein handelsübliches Bohrfutter ist, wird es wie bei jeder Handbohrmaschine befestigt sein. Wenn man von unten (Bohrerseite) auf das Bohrfutter schaut wird es links herum gelöst (Rechtsgewinde). Wenn eine Schraube im Bohrfutter ist hat diese Linksgewinde und wird rechts herum gelöst. Der Maulschlüssel ,zum Spindel festhalten, hat die Größe 17 mm.

Schlacke
Alter Hase
Meine beiden "Mitschreiber" haben, so wie sie es in ihren Beiträgen beschreiben, natürlich jeweils recht.
Es zeigt sich allerdings auch, dass es im Auge des Betrachters, respektive an der Lage des Geräts liegt, ob man ein Bohrfutter nun links oder rechts herum löst.
Spätestens wo also nun Otto65 schreibt, dass das Bohrfutter "links herum" abgeschraubt wird, während es bei mir dagegen "rechts herum" heißt, dürfte bei dem ein oder anderen mehr zur Verwirrung als zur Aufklärung beitragen.
Mein "rechts herum" bezieht sich auf die Drehrichtung bei der in Normalposition stehenden PBD40, bei welcher ich von der Seite und damit eher von hinten als von vorn auf das Bohrfutter schaue.
Da die Schraubverbindung zw. Bohrfutter und Antriebswelle wie oben beschrieben in Drehrichtung des Geräts gelöst wird und die PBD40 eben nur Rechtslauf (und keinen Linkslauf / "Rückwärtsgang") hat, wird in meiner Beschreibung logischerweise das Bohrfutter "rechts herum" gelöst.
​​​​​​

Rookie
Silbermitglied
Gilt hier nicht die Regel "Wie ich lauf, so gehe ich auf"?

ralf82
Grünschnabel
Danke euch allen, jetzt ist es endlich ab. Der Hinweis mit der Drehrichtung des Motors war am Eindeutigsten! emoticon.smilie_like.title