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Reparatur Bosch PBH 20 RLE

Piosol
Grünschnabel
Leider ist das treue Familienmitglied letzte Woche ins Stottern geraten. Hier mal eine kurze Fehlerbeschreibung:

Wenn man "Gas" gibt, dann hört es sich an, als würde ein Keilriemen durchdrehen und das Bohrfutter dreht sich auch nur sehr langsam. Ich hatte die Maschine jetzt schon mal teilweise zerlegt, und mit Druckluft ausgeblasen und auch die Kupferplatten am Anker etwas poliert, hat aber nichts gebracht. Sie lief dann mal kurz etwas aber nicht wirklich ruhig und dann kamen wieder die "Keilriemen" Geräusche.
Mein Verdacht ruht jetzt auf zwei Bereichen. Entweder der Hebel für den links/rechts Lauf ist defekt und dadurch dreht das System halt nicht mehr richtig oder aber vorne ist etwas defekt/kaputt und da komme ich jetzt zu der großen Frage. Wie entfernt man den Knebelgriff an diesem Modell, damit man an die Bauteile im vorderen Bereich dran kommt? Bei den neueren Modellen ist dies ja "easy" aber bei diesem Oldtimer stehe ich vor einem Rätsel und mit reiner Gewalt will ich da eigentlich nicht dran gehen. Für Ratschläge wäre ich dankbar!


[/HR]
Hinweis von Bosch:
Im Rahmen der Marktüberwachung sind wir als Hersteller verpflichtet, die Sicherheit unserer Produkte im Markt zu beobachten. Aus Sicherheitsgründen raten wir daher strikt von Reparaturversuchen an Elektrowerkzeugen ab. Stattdessen empfehlen wir, Elektrowerkzeuge nur durch qualifiziertes Fachpersonal und nur mit Original-Ersatzteilen reparieren zu lassen.


9 ANTWORTEN 9

Otto65
Gute Seele
Die Ersatzteilliste gibt es auf boschtoolservice.com. Hat Dein Gerät die Nummer 0 603 243 603 ? Ich vermute einen ausgebrochenen Zahn von Zahnrad 23. Zuerst Gummikappe 34 abhebeln und dann Sicherungsring 87 entfernen. Nun den Werkzeughalter 833 entfernen. Hebel 32 auf schlagen stellen und dann mit einem Schlitzschraubenzieher unter den Hebel fahren und den Hebel heraushebeln. Erst wenn der Hebel entfernt ist die Gehäuseschrauben 76 herausschrauben. Beim zusammenbauen den Hebel 32 als letztes wieder einbauen.

Piosol
Grünschnabel
Ja, das ist die Gerätenummer. Super, danke für den Tipp. Dann versuche ich später mal die Zerlegeprozedur. Ich berichte dann vom Erfolg oder Misserfolg.

Schlacke
Alter Hase
Ich habe gerade beim Betrachten der Zeichnung des PBH festgestellt, dass dieser offensichtlich baugleich mit meinem GBH 2-20 SRE ist.
Bei diesem hatte ich zwar noch nicht das schwarze Getriebegehäuse in seine Einzelteile zerlegt, es aber komplett mit SDS-Futter von der Maschine abgetrennt (abgeschraubt) und dann im Ganzen gegen ein Austauschteil erneuert.

Dazu habe ich einfach vorne die 4 Schrauben aus dem Getriebegehäuse herausgedreht und es dann vorsichtig vom Restgehäuse abgezogen.
Den seitlichen Hebel musste ich nicht vorher abmontieren bzw. habe ich ihn halt dran gelassen.
Anfangs geht das etwas schwerer und man muss ggf. das Getriebegehäuse etwas hin- und her drehen/bewegen.
Hat man eine kleine Lücke zwischen den beiden Gehäusehälften (schwarz u. grün), geht man dort mit einem Schlitzschraubenzieher dazwischen und hebelt die Teile rundherum sacht auseinander.

Wichtig ist hier dosiert vorzugehen und die Teile nicht ruckartig voneinander zu trennen.
Der Anker verbleibt im hinteren, grünen Gehäuse und sollte auch nicht herausgezogen werden, solange hinten noch die Kohlen anliegen.

Warum Otto vorschlägt, zuerst die vorderen Teile wie Staubschutzkappe, Sicherungsring etc. abzumontieren, erschließt sich mir nicht.
Der eigentliche Werkzeughalter dürfte Bauteil 21 sein.
Das Zahnrad 23 dürfte allerdings nicht von vorne durch den schmalen Maschinenhals, sondern nur von hinten nach Entfernung des Zwischenflansch (Nr. 20) erreichbar sein.
Wie auf der Zeichnung ersichtlich, sitzt der Hebel zum Umschalten Bohren/Schlagbohren in einer seitlichen Aussparung dieses Zwischenflansches.
Um also den Zwischenflansch heraus nehmen zu können, muss (spätestens) jetzt der seitliche Hebel abgezogen werden.
​​​​​​
Sollte tatsächlich das Zahnrad Nr. 23 abgenutzt oder defekt sein, würde ich vor der weiteren Demontage jedoch erstmal einen Blick auf das Ritzel der Ankerwelle werfen.
Im Normalfall tauscht man Zahnräder immer paarweise, also sowohl das betroffene Zahnrad als auch die "Gegenverzahnung", in welche das Zahnrad greift.
Ich würde daher schauen, ob sich am Ankerritzel nicht auch schon deutliche Abnutzungsspuren oder Ausbrüche zeigen.
Das Zahnrad Nr. 23 kostet laut ET-Katalog 30 Euro und der Anker fast 70 Euro.
Das sind im Übrigen Nettopreise, bei denen dann noch die Mwst. und das Porto dazu kämen.
In Summe also nur für das Zahnrad (falls der Anker noch o.k.) knapp 40 Euro, für beides zusammen dann ca. 125 Euro.

Auch wenn du das Gerät oben als ein "treues Familienmitglied" bezeichnest, wäre es zumindest gründlich zu überlegen, ob sich die Investition noch rechnet oder nicht doch eher von einem wirtschaftlichen Totalschaden ausgegangen werden sollte.

P.S. Habe gerade mal im ET-Katalog nachgeschaut.
Das Zahnrad ist wohl noch erhältlich, der Anker jedoch nicht mehr.

HOPPEL321
Goldmitglied
Bei dem Geräusch tippe ich mal auf die Rutschkupplung ,ob da Ersatzteile noch erhältlich sind weiß ich allerdings auch nicht.

Piosol
Grünschnabel
Danke für das ausführliche Feedback. Den vorderen Gehäuseteil hatte ich schon komplett mit Anker mal abgezogen gehabt. Am Anfang dachte ich ja, dass es vielleicht die Kohlen sind, daher hatte ich den Griff geöffnet und die Kohlen mal entfernt, diese sind aber kaum abgenutzt. Danach hatte ich auch die 4 Schrauben vorne gelöst und das Gehäuse, samt Anker vom hinteren Teil getrennt. Soweit konnte ich hier nichts auffälliges finden, nur das Metall vom Rillenkugellager sah etwas angelaufen aus (die Oberfläche ist dunkel irisierend). Ich weiß jetzt nicht, ob das so aussehen darf oder ob das auch schon ein Hinweis sein kann.
Mir ist auch klar, dass es am Ende vom Tag nicht lohnenswert ist, in ein Gerät 150€ zu versenken, wenn ich für das Geld ein gutes, neues bekommen kann. Falls es aber nur eine Kleinigkeit ist, kann ich es vielleicht reparieren oder auf Ebay Kleinanzeigen eine baugleiche defekte Maschine finden, die ich dann als Ersatzteillager nutzen kann.

Schlacke
Alter Hase
Naja, das Gerät aufschrauben und versuchen den Fehler zu finden, kostet ja erstmal kein Geld, sondern nur etwas Zeit.
Was letztlich defekt ist und die Geräusche verursacht, läßt sich aus der Ferne kaum feststellen.
Die bisher vermuteten Ursachen könnten durchaus zutreffen.
Wenn es das Zahnrad Nr. 23 ist, wäre es ein Fehler direkt eingangs des "Antriebsstrangs".
Auch die Rutschkupplung könnte verschlissen sein oder eines der Lager festsitzen.
Zumindest Lager könnte man prüfen, ob sie sich noch einwandfrei und geräuschlos drehen oder sie seitlich bereits "Spiel" haben.
Sollte man den Fehler tatsächlich zweifelsfrei herausfinden und die betreffenden Teile wären noch als Ersatzteil lieferbar, könnte man schauen, welche Summe ggf. zu investieren wäre.
Ein anderes, defektes Gerät als möglichen Ersatzteilspender zu kaufen, macht nur in den wenigsten Fällen (z.b. Gehäuseschalen, Drehschalter...) überhaupt Sinn.
Man kauft hier quasi "die Katze im Sack" und womöglich sind die Teile, welche man benötigt auch beim Spendergerät bereits verschlissen oder defekt.
Kugellager auf jeden Fall nur gegen Neue tauschen, bei Anker o. Getriebeteilen (Zahnräder) müsste man die Teile in Augenschein nehmen, um zu beurteilen ob eine weitere Verwendung möglich ist.

Piosol
Grünschnabel
Habe das Gehäuse dank Otto jetzt aufbekommen. Für mich sieht es drinnen alles noch sehr gut in Schuss aus.

Piosol
Grünschnabel
Ich habe alles wieder zusammengebaut und die Maschine mal angeschlossen, damit man das Geräusch hört. Vielleicht erkennt ja jemand am Geräuch das Problem.

Piosol
Grünschnabel
Ich habe den Fehler jetzt gefunden. Das Rillenkugellager (Pos. 64) ist defekt. ich habe jetzt mal ein neues bestellt, werde dann berichten, ob wieder alles ordnungsgemäß funktioniert.