Wege mit Naturstein pflastern

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    500 €
  • Dauer
    3-4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Wege mit Natursteinen zu pflasten ist gar nicht so schwer wie man glaubt und gibt dem Garten etwas gemütliches.
Unsere Gartenwege wurden ausnahmslos mit Natursteinen gepflastert. Normalerweise eine recht teure Angelegenheit. Wir haben aber Steinrecycling betrieben und somit recht günstig eine große Fläche hergestellt. Als Steine haben wir welche aus der Auflösung von Wegen verwendet. Dass heißt überall wo Wege neu mit Betonsteinen gemacht oder geteert wurden haben wir Steine herbekommen. Das gibt der ganzen Fläche einen "Used Look" den ich sehr gemütlich finde.

Natürlich haben wir einen gewissen Mix an Steinen der die ganze Fläche interessant macht. Verschiedene Schattierungen ergänzen sich. Wir haben dabei nicht groß sortiert sondern nach Gefühl gelegt. Allzuwild sollte man vielleicht nicht kombinieren aber meist sind die lokal erhältlichen Steine ja relativ ähnlich.

Einziger Nachteil bei dieser Art des Verlegematerials ist das das Verlegen relativ lange dauert im Vergleich zu genormten Betonsteinen. Die Stein sind alle unterschiedlich groß oder geformt und müssen an Ihren Platz gebracht werden. Mehr dazu aber in der Bauanleitung die bald folgt.

Du brauchst

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Werkzeuge
  • Gummihammer oder besser Fäustel mit Gummiaufsatz, Richtlatte, Wasserwaage, Schippe, Betonmischer (je nach Größe), Rüttelplatte
  • Steinflex
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Materialliste
  • - x Material für den Unterbau | Schotter (16/32)
  • Bettungsmaterial | Rheinsand (Nach Bedarf)
  • Einfassung | Betn Randsteine (20-25cm hoch 8cm dick)
  • Pflaster | Naturstein (8/10)

Los geht's - Schritt für Schritt

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Die Vorbereitung

Wie eigentlich bei fast allen Dingen ist die Vorbereitung das entscheidende. Zunächst muss man die Wege 20-30cm tief ausheben um einen tragfähigen Unterbau herstellen zu können. Das ist absolut notwendig um längere Zeit Freude an dem Weg haben zu können. Je höher die Belastung desto höher die Schotterschicht. Für Gehwege reichen meist 10-15cm. Für Einfahrten dürfen es auch gerne mal 35 sein.

Dannach errichtet man ein Schnurgerüst. Das heißt man spannt eine Maurerschnur so dass die Höhe der Schnur die Oberkante der späteren Einfassung wiedergibt.
Dazu schlägt man zunächst Stäbe (z. B. Baustahlstangen) ein an denen man die Schnur dann befestigen kann.

Bei der Wahl der Wegform ist man relativ offen - Man sollte diesen Schritt aber sorgfältig machen da die Schnur die Oberkante des Weges darstellt und die Einfassungssteine später in Beton gesetzt werden und somit Änderungen nur schwer machbar sind.
Alle Flächen sollten wenn möglich in leichtes Gefälle von 2% haben und die Neigung von Gebäuden weglaufen.

Für lange Wege die gerade sein sollen benutzt man am idelsten natürlich die entsprechenden Messgeräte. Eine Laserwasserwaage oder noch besser ein Niveliergerät leisten hier gute Dienste.

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Das Betonieren der Einfassung

Um eine Abwanderung der Steine mit der Zeit zu verhindern sollte man Wege entsprechend einfassen. Dazu kann man Materialien nach persönlichem Geschmack verweden. Entweder das Material das man auch zum auspflastern der Fläche nimmt oder entsprechende Einfassungsmaterialien. Je nach Wahl kann man Kontraste verstärken oder verringern.
Da ich den Mix aus geraden Formen und natürlichem Aussehen mag verwenden wir hier Beton Randsteine.
Diese werden in Beton gesetzt. Hierzu mischt man mit einem Betonmischer eine entsprechende Menge im Verhältnis 3-1 an. (3 Betonsand - 1 Zement). Die Mischung sollte erdfeucht sein um von Anfang an ausreichend Halt zu bieten.
Der Beton wird am Rand angefüllt und der Stein darauf gesetzt. Anschließend wird er solange mit dem Gummikammer geklopft und ausgerichtet bis er mit der gespannten Schnur auf einer Höhe sitzt. Der Beton wird dann mit der Kelle angestrichen sodass eine Schräge zum Stein entsteht.

Für Rundungen gibt es spezielle Steine oder man muss sich längere Segmente entsprechend stückeln.

Danach sollte das ganze mindestens einen - besser 2 Tage aushärten.

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Aufschottern

Die Wege werden nun aufgeschottert um einen tragfähigen Unterbau zu schaffen. Für die hier entstandenen Wege reichen bei unserem Boden und bei der erwarteten Belastung etwa 10-15cm. Der Schotter wird anschließend auf Höhe gebracht und dann verdichtet. Eine Rüttelplatte oder ein Wacker Stampfer leisten hier gute Dienst. Verwendet man eine Rüttelplatte so sollte diese vor und zurückfahren können. Zumindest wenn die Wege schmal sind. Die Gefahr ist sonst zu hoch dass man die neue Einfassung plattfährt.

Nach dem Aufschottern und verdichten kann man dann schon den Bettungssand einfüllen. Er wird so hoch eingebracht dass die zu setzenden Steine etwa 3cm über die Einfassung rausschauen. Allerdings muss er dann auch mindestens so dick sein + 1-2 cm.

Also bei 8-10cm Stein ist bei uns die Sandschicht 5-6 cm dick und der Stein schaut etwa 3cm über die Einfassung. Am besten ausprobiern. Grund ist das der Sand sich beim Rütteln wegdrücken kann - der Schotter aber nicht.
Die Sandfläche sollte in etwa die gleiche höhe haben und bereits ein leichtes Gefälle aufweisen. Ganz genau wie beim Verlegen von Platten oder Betonpflaster muss es nicht sein da die Steine sowieso alle unterschiedlich groß sind.

Achtung ! Je nachdem wie man mit dem Schubkarren zum Weg kommt sollte man vielleicht datüber nachdenken den Sand abschnittsweise und nach Pflasterfortschritt einzubringen. Im Sand fährt es sich nicht gut mit der Schubkarre.

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Pflastern

Nun können wir das eigentliche Pflaster verlegen. Je nach Größe Fuge und Steinart etwa 300kg pr m² Die Steine werden nach gewähltem Muster und Gusto verlegt. Dabei am besten immer kurze Stecken legen und sich den Weg entlangarbeiten. Die Steine werden von Hand gesetzt und mit dem Gummihammer auf eine ungefähr gleichmäßige Höhe geklopft. Die Steine sollten dabei die spätere Neigung schon wiedergeben.
Bei Wegen mit Grünfläche rechts und links kann man den Weg etwas bombieren. Das heißt die Steine in der Mitte des Weges sind etwas höher anzuordnen als am Rand. Dadurch steht später kein Wasser auf den Wegen. Die Fugen sollen 0,5-1,5cm breit sein.

Abschnittsweise kann man dann auch die bereits verlegten Wegstücke vorsanden. Dazu einfach Rheinsand auf die Fläche, grob verkehren und mit einem Gartenschlauch einschlämmen. Die Steine verschieben sich dann nicht mehr so leicht. Verwendet man unregelmäßige Steine wie bei uns muss man das Sandbett hier und da anpassen da die Steine unterschiedlich hoch sind.

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Abrütteln

Als letzter Schritt wird abgerüttelt. Der Naturstein den wir verwendet haben ist sehr widerstandsfähig. Man benötigt also keine Gummimatte unter dem Rüttler.
Allerdings Achtung - Das Rütteln ist dann extrem laut. Ohrschützer tragen.

Die Fläche wird nun zuerst grob einmal abgerüttelt. Dannach kann man an die Feinarbeiten gehen. Man fährt solange über die Flächen bis die gewünschte Höhenlage erreiht ist. Das ganze kann ein bisschen dauern aber es wird. Die Flächen werden sehr stabil.
Sollte Sand aus den Fugen hochquellen dann sollte dieser von einer 2. Person abgekehrt werden damit die Steine nicht ungleichmäßig hoch werden.

Nach dem Rütteln dann einfach nochmal die Flächen fertig einsanden und am neuen Weg erfreuen.

PS: Ich weiß das das wenig Bilder sind. Aber wenn man am Arbeiten ist denkt man nicht unbedingt an die Kamera. Wenn Fragen da sind einfach melden.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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