Tellerschleifer - ein Recyclingprojekt
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Schwierigkeitleicht
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Kosten50 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Wenn man mit offenen Augen über Wertstoffhöfe läuft, auch dem Sperrmüll einen Blick schenkt und im Freundes- und Bekanntenkreis streut, dass man sehr an alten Elektrogeräten jeglicher Art sowie an Maschinen interessiert ist, bleibt es gar nicht aus, dass sich nach und nach wahre Schätze aufhäufen.
So kam auch der Motor einer alten Kreissäge auf mich, worauf mir gar nichts anderes übrig blieb, als diesen wieder einer sinnvollen Verwendung zuzuführen (Bild 2).
Da mir schon lange ein ordentlicher Tellerschleifer vorschwebte und die Abstimmung zum Gemeinschaftsprojekt hier im Forum die Bandsäge auserkor, machte ich mich also alleine an´s Werk.
Ich hatte mir verschiedene Projekte hier im Forum und auf Youtube angeschaut, doch daraus war kein Plan entstanden, sondern lediglich ein Flickenteppich verschiedener Ideen.
Ganz wichtig war, dass die Auflage vor dem Teller sehr stabil und die Möglichkeit zum Einstellen einer Gradzahl gegeben sein sollte. Der Rest würde sich dann schon ergeben.
Du brauchst
- Akku-Schrauber
- Stichsäge
- Allzwecksauger
- Schleifbock
- Schlagbohrmaschine
- NanoBlade-Säge
- Schlagbohrmaschine
- Bandschleifer
- Tischlerplatte (12 mm)
- Siebdruckplatte (12 mm)
- Siebdruckplatte (24 mm)
- Teller, diverse Anbauteile | Aluminium (30 cm Durchm., 2,5 cm Stärker)
- diverse Schrauben
- Motor
- Holzleim
Los geht's - Schritt für Schritt
Der Schleifteller
Wie oben auf Bild 2 schon zu sehen ist, muss als erstes ein vernünftiger Teller her. Im Internet findet sich ein Händler, der auch kleine Mengen an Aluminium in entsprechender Größe verkauft. Eine Scheibe von 30 cm Durchmesser und 2,5 cm Stärke wird geordert und geliefert.
Ein Bekannter, der in seinem metallverarbeitenden Betrieb mit modernstes Maschinen arbeitet und ein großes Herz hat, erklärt sich bereit, einige Dreh- und Fräsarbeiten als Freundschaftsdienst zu machen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: eine völlig plan gefräste Scheibe, ausgewuchtet und mit entsprechenden Bohrungen versehen.
In die Welle des Motors wird der Längsachse nach ein Loch gebohrt und ein Innengewinde geschnitten.
Die Riemenscheiben werden abgezogen, was sich als Projekt im Projekt erweist, denn sie sind ordentlich eingerostet. Schließlich gelingt dies aber mit Hilfe eines geborgten Abziehers für Bremstrommeln.
Auf die vorderste Riemenscheibe wird zusätzlich eine Aluscheibe gesteckt, damit der Schleifteller eine völlig plane und größere Auflagefläche hat.
Nun kann dann die Aluscheibe an den Motor angebaut werden (Bild 2).
Die Grundplatte
Der Motor soll auf einer stabilen Unterkonstruktion stehen. Also werden zwei Kanthölzer mit einer Tischlerplatte verheiratet (Bild 1 und 2)).
Aufbau
Dieses Bild von einem Aluteller ruft nach einem Rahmen ... aber nicht aus Gründen der Schönheit, sondern der Arbeitssicherheit.
Da kein entsprechend dickes Material vorhanden ist, um die gesamte Stärke der Scheibe zu überdecken, werden zwei Frontplatten in Ermangelung einer Bandsäge mit der Stichsäge gesägt und verleimt.
Zuerst die Platten zu verleimen und dann den Kreisausschnitt zu sägen, erscheint nicht als ratsam - Sägeblätter haben die doofe Angewohnheit, seitlich auszuwandern, und dies bei einer Materialstärke von 3 cm ohnehin.
Bild 2 zeigt, wohin die Reise gehen wird. Der Aufbau wird nun zusammengefügt (Bild 3).
Bei der Probe mit Motor stellt sich heraus, dass trotz allen Messens die Scheibe nicht zentriert in ihrem Rahmen läuft, sondern um gut einen Zentimeter zu tief.
Ob Denk- oder Messfehler tut nichts zur Sache, die Bodenplatte muss aufgedoppelt werden (Bild 4).
Um dem Schleifstaub Beine zu machen, werden Keile im Untergeschoss eingeleimt. Die Idee ist die, dass bei sich verengendem Querschnitt die Sogwirkung zunimmt (Bild 5).
Seitenteile und Schwenkmechanik
Die Auflage soll möglichst stabil und exakt schwenkbar werden.
Bild 1 zeigt den "Rohbau" des linken Seitenteils. Ein passend gesägtes Stück Siebdruckplatte, eine bogenförmige Skala von einer Werkzeugmaschine (eine Spende des großherzigen Metallers) und ein Klemmknebel von einem defekten Vertikutierer (Vielen Dank an die Adresse des netten Mannes vom Wertstoffhof) finden zueinander.
Das Problem ist, dass die "Schraube" des Knebels zu kurz ist; somit wird eine neue geschliffen (Bild 2 und 3).
Der Größenvergleich zeigt die Problematik (Bild 4).
Das zugehörige Brettchen wird so gesägt und geschliffen (noch auf dem senkrecht montierten Bandschleifer), dass die Schwenkbewegung der Auflage Richtung 45 oder 30 Grad ausgeführt werden kann.
Bild 5 zeigt das Ergebnis.
Auch die rechte Seite der Auflage soll entsprechend abgestützt werden. Aus eigenen Beständen erhält das rechte Brettchen eine bogenförmige Führung spendiert. Da die beiden Führungen links und rechts sich um eine Achse drehen sollen, muss die rechte, da sie einen geringeren Radius als die linke aufweist, an der Oberseite aufgedoppelt werden (Bild 6).
Eine gewisse Hürde stellt hierbei das Fluchten der Drehachsen in horizontaler und vertikaler Richtung dar, aber durch nunmehr genaues Messen - man erinnere sich an die Position des Tellers - gelingt auch dies (Bild 7).
Fertigstellung
Die Strömungskeile werden im Untergeschoss eingeleimt, die Rückwand, versehen mit einer Öffnung für die Absaugung, montiert (Bild 1).
Die Schleifscheiben haben einen Klett-Rücken, der eine problemlose Auswechslung ermöglicht, denn auf dem Aluteller klebt ihr Gegenstück, nun aber mit Klett-Bauch ...
Und nun darf geschliffen werden (Bild 2).
Kritik und Ideensuche
Nach ersten, erfolgreichen Schleifaktionen auf 90° muss ich bei 30° und besonders bei 45° und mehr doch sagen, dass die Konstruktion der Auflage nicht optimal ist.
Der Spalt zwischen Schleifscheibe und Auflage wird dabei zu groß, als dass man kleinere Teile aufgelegt schleifen könnte.
Daher bin ich an Überlegen, wie man dies verbessern könnte. Vielleicht mit einer zweiten Auflage, die sich, mit Langloch usw. an der ersten befestigt, bei Bedarf Richtung Schleifscheibe verschieben lässt? Mal sehen ...
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