Rückbau einer Dusche – eine Badewanne zum Wohlfühlen

Auf Pinterest teilen per E-Mail teilen IC-send-mail Drucken IC-print-circle
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    500 €
  • Dauer
    Unter 1 Tag
  • Öffentliche Wertung


Eine neue Lebensqualität: Es gibt doch kaum etwas Schöneres, als nach einem langen, nass-kalten Arbeitstag zur Entspannung in der Badewanne zu liegen.
Wenn es räumlich möglich ist, sollte man sich dieses Mehr an Lebensqualität gönnen. Die Umsetzung ist gar nicht so kompliziert und lässt sich mit den geeigneten Werkzeugen und Baumaterialien sogar meist recht günstig realisieren.

Du brauchst

Icon my-product Icon--my-product-black-48x48
Werkzeuge
Icon confirmation Icon--confirmation-black-48x48
Materialliste
  • Badewanne
  • Wannenträger
  • Estrich
  • Beton
  • Ytongklotz
  • Fliesen
  • Fliesenkleber
  • Fugenmasse
  • Badewannenarmatur
  • Silikon
  • Revisionstür mit Rahmen und Lüftungsgitter
  • Bauschaum

Los geht's - Schritt für Schritt

1 7

Informationen und Vorbereitung: Moment, nicht so hastig…

Bevor Du gleich anfängst, Deine Dusche zu demontieren, solltest Du unbedingt einiges klären und beachten.

Erstens: Als Mieter brauchst Du auf jeden Fall die ausdrückliche, schriftliche Genehmigung Deines Vermieters. Kläre dabei bitte auch gleich die Maßnahmen für einen eventuellen Auszug. Sonst musst Du das schöne, neue Badezimmer womöglich eines Tages wieder zurückbauen.

Zweitens solltest Du – egal, ob Du zur Miete wohnst oder in Deinem Eigentum – auf jeden Fall prüfen lassen, ob der Einbau einer Badewanne überhaupt statisch möglich ist.
In der Regel rechnet man bei einer modernen Badewanne mit einer Befüllung von etwa 160 Litern. „Wellness-Oasen“ für zwei fassen noch deutlich mehr. Hinzu kommt das Eigengewicht der Wanne und das Gewicht der kleinen und großen Wasserratten… Da kommt oftmals einiges zusammen und so macht die Überprüfung der Statik eigentlich immer, aber vor allen Dingen in Altbauten, wirklich Sinn. Oft wissen selbst Hausbesitzer oder Vermieter über die Tragkraft der Geschosse nicht genau Bescheid, und daher lohnt sich der Weg zum Bauamt Deines Bezirkes. In den Bauämtern liegen die offiziellen Baupläne vor, samt Angaben über die Tragfähigkeit der Geschosse, und selbst bei Altbauten mit unvollständigen Plänen können die Experten zumindest eine fundierte Schätzung abgeben. In den meisten Fällen kostet eine solche Auskunft nur ein paar Euro und manche Bauämter geben sie Badewilligen gar umsonst.

Und drittens solltest du schon aus Versicherungsgründen immer den Wasseranschluss vom Installateur legen lassen. Was in der Regel nicht sehr teuer ist. Zudem solltest Du Deinen Arbeitsablauf an den Terminen ausrichten oder Dir einen Installateur suchen, der sich nach Deinem Zeitplan richten kann.
Der Installateur muss normalerweise zweimal vorbeikommen. Einmal, um die Anschlüsse vorzubereiten, und einmal, um Wannenzu- und -ablauf fachgerecht anzuschließen.
Bitte achte darauf, dass Du rechtzeitig die benötigten Materialien für den Umbau beschaffst.

Metallwanne oder Kunststoff?

Solltest Du Dich für eine Metallwanne entscheiden, dann denke daran, dass Metallwannen immer geerdet werden müssen, und dass dies vom Elektriker gemacht werden sollte.

Wanne auf Füßen oder im Wannenträger?

Du kannst eine Wanne auch auf Füße oder Stützen stellen und ummauern, aber ich empfehle auf jeden Fall die Verwendung eines Wannenträgers aus Hartschaum (Styropor). Das Material sorgt nicht nur für eine gute Wärmedämmung, sondern auch für eine Schallisolierung. Gerade im Mehrfamilienhaus ist das ein großer Vorteil.

Fliesen ergänzen oder erneuern?

Für die Fliesen solltest Du den Händler aufsuchen, der die ursprünglichen Fliesen geliefert hat. Es sei denn, dass Du das ganze Badezimmer neu fliesen möchtest, was natürlich meist schöner aussieht und auch nicht mehr die Welt kosten muss.

Willst Du den Altbestand ergänzen, nimm am besten eine Musterfliese Deines Badezimmers mit zum Händler oder bitte Deinen Vermieter, in seine Rechnungen zu schauen, welche Fliesen er bestellt hatte. Das kann viel Zeit sparen.
Wir hatten Glück, aber wenn Du die vorhandenen Fliesen nicht wirklich nahezu identisch ergänzen kannst – und es kann selbst bei gleichem Fabrikat gut sein, dass der Hersteller über die Jahre die Farbnuance ein wenig verändert oder das Format umgestellt hat – dann überlege doch einmal, ob Du nicht lieber mit einem ganz anderen, kontrastierenden Material arbeiten solltest. Etwa, indem Du vorhandene weiße Fliesen mit gleichformatigen farbigen oder gar mit farblich passendem Mosaik ergänzt. Das kann sehr schön aussehen, zumal es die neue Badewanne optisch hervorhebt.
Wenn Du mit der neuen Fliese dann noch an sinnvoller anderer Stelle im Bad einen Akzent setzen kannst – zum Beispiel am Waschbecken oder auf dem Boden – dann hast Du im Zweifelsfall eine sehr viel stimmigere und elegantere Lösung, als wenn nach all Deiner Mühe und Arbeit noch immer ein Altbestand-Flickwerk sichtbar ist. Und nicht vergessen: Bewahre übrig gebliebene Fliesen auf, falls Du eines Tages womöglich die eine oder andere ersetzen musst.

Bauschutt-Entsorgung: Container oder Bigbag?

Für den anfallenden Bauschutt benötigst Du einen entsprechend großen Container oder Bigbags. Diese können heutzutage für unter 10 Euro pro halben Kubikmeter beim Baumarkt erstanden werden. Diese Bigbags musst Du selbst zum Recyclinghof bringen. Größere Bigbags von etwa einem Kubikmeter Fassungsvermögen werden bereits mit Abholservice angeboten. Das kostet ungefähr 80 Euro pro Bauschutt-Tüte. Dieses neue Verfahren ist eine kleine Revolution gegenüber der teuren Containerstellung, denn Anfahrt und Aufstellungskosten entfallen, und ebenso muss für Bauschuttsäcke keine Aufstellgenehmigung eingeholt oder Miete bezahlt werden.
Solltest Du dennoch lieber einen Container mieten wollen, hole Dir auf jeden Fall Vergleichsangebote ein, denn die Preisunterschiede sind überraschend groß.

Hast Du alle notwendigen Materialien und Informationen beisammen, dann kannst Du endlich loslegen.




2 7

Duschkabinen-Rückbau

Vorher: Noch steht die Dusche!

Zu Beginn werden die Türen der Duschkabine aushängt. Im Anschluss daran wird mit einem Cutter – geht übrigens auch mit dem Bosch PMF 180 E und dem dazugehörigen Silikonmesser – die Silikonabdichtung zwischen Wand, Kabine und Duschwanne durchtrennt.

3 7

Alte Dusche entfernen

Die Demontage der Duschkabine

Das Kabinengestell von der Wand losschrauben und abnehmen. Den Duschwannensockel mit einem Meißel unterhalb der Duschwanne auftrennen, damit man die Duschwanne vom Sockel und Boden lösen kann. Den Duschwannenabfluss vom Abflussrohr lösen und Duschwanne herausnehmen. Tipp: Abflussrohr am besten mit einem Lappen verschließen, um zu verhindern, dass Bauschutt in diesen gelangt.

4 7

Anschlüsse entfernen und erneuern

Die alten Waschmaschinen-Anschlüsse mussten weichen

Links neben der Dusche stand ursprünglich eine Waschmaschine. Die Anschlüsse mussten, wie auch die Verkofferung der Wasserzuleitungen und Ableitungen für die Toilette und Waschbecken passend zurückgebaut werden, damit für die Badewanne genügend Platz ist. Hier wurde vorsichtig die Wandverkofferung mit einem Hammer und Meißel aufgeschlagen und der Koffer auf eine passende Länge zurückgebaut.


5 7

Stemmen

Dreck und Lärm gehören dazu!

Heutzutage werden Duschen und Badewannen normalerweise nicht auf Estrich gebaut, sondern direkt auf die Betondecke. Hierzu musste das vorhandene Loch im Estrich (ehemals Duschwanne) auf die Grundfläche des Wannenträgers bis auf die Beton Decke erweitert werden.
Tipp: Bitte beachte, dass solche Stemmarbeiten besser vorher im Haus angekündigt werden, da sonst die anderen Mitbewohner Sturm laufen: Es ist wahnsinnig laut!
Um eventuellen räumlichen Engpässen entgegen zu wirken, wurde die Badewannenarmatur nicht mittig, sondern etwas weiter rechts angebracht. Dazu wurde die von der Dusche vorhandene Einbuchtung um 30 cm mittels eines Ytong Blocks erhöht.
Hierfür mussten zunächst die vorhandenen Fliesen auf der Einbuchtung abgeschlagen und dann den zuvor auf die Größe passend zugeschnittenen Ytongblock mittels Rotband aufklebt werden.

6 7

Wasserzuleitungen und Abflüsse legen

Langsam hat die Wanne Platz…

Nachdem der Rotband trocken war, wurden mit einem Winkelschleifer Aussparungen vom Boden bis zum Ytong hochgeschnitten, in die der Installateur die Wasserzufuhr für die Badewannenarmatur legen sollte.
Als Abstandsmaß für die Wasserzuleitungen diente eine vom Armaturenhersteller beigelegte Maßskizze. Der Installateur hat die Anschlüsse für die Badewannenarmatur vorbereitet und die Wasseranschlüsse für die alte Duscharmatur stillgelegt.

7 7

Die Wanne einsetzen…

Die Badewanne steht! Jetzt "nur" noch fliesen…

Dann hat der Installateur den Abfluss passend für den Badewannenabfluss verlängert und ausgerichtet. Der Wannenträger wurde derweil auf den sauberen Untergrund gestellt und die Revisionsöffnung und der Abfluss ausgeschnitten.
Zwei Streifen Mörtel auf dem leicht angefeuchteten Wannenträger-Boden sorgten für gute Haftung der Wanne, die dann mit vorbereitetem Ab- und Überlauf in den Wannenträger gestellt und ausgerichtet werden konnte.

Das Badevergnügen war nun schon nahezu perfekt…jetzt „nur noch“ ein bisschen fliesen… ;-)

Um es kurz zu machen: Unsere Badeoase ist mittlerweile fertig. Und sooo schön geworden!


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


Tags

Du brauchst Hilfe beim Nachbau dieses Projekts?
Die Mitglieder der Community helfen dir hier in unserem Forum gerne.

Meinungen und Reaktionen

Wie hat dir das Projekt gefallen? Indem du deine Meinung mit uns teilst, hilfst du uns und anderen Community-Mitgliedern zukünftige Inhalte zu verbessern.

  • Öffentliche Wertung