Wohnzimmerschrank Teil 1

Auf Pinterest teilen per E-Mail teilen IC-send-mail Drucken IC-print-circle
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    300 €
  • Dauer
    Mehr als 4 Tage
  • Öffentliche Wertung

In diesem Winter habe ich begonnen ein Projekt zu realisieren, an dem ich schon seit längerer Zeit plane. Es soll einen Wohnzimmerschrank geben, der eigentlich aus drei Teilen besteht:
Ein Lowboard, ein Aufsatz dazu und ein Schrank daneben.
Im ersten Schritt ist nun das Lowboard entstanden.
Es stehen einige andere Aktionen an und ich weiß noch nicht wann die beiden anderen Teile fertig werden. Deshalb stelle ich hier schon mal den ersten Schritt vor, der meines Erachtens als selbständiges Projekt gelten kann.
Damit der Schrank zur bereits vorhandenen Einrichtung passt, habe ich als Material Fichte Leimholz gewählt. Das bringt dann auch den Vorteil mit, dass es in ordentlicher Qualität zu annehmbarem Preis erhältlich ist.

Los geht's - Schritt für Schritt

1 8

Planung

Gesamtentwurf
Erster Schritt ist das Lowboard
Zuschnittplan für alle drei Teile

Nachdem ich mir in einigen Möbelhäusern einen Eindruck verschafft hatte welche Möglichkeiten es gibt uns was man heute so hat, konnte ich mit der Planung beginnen.
Den Entwurf habe ich wieder mit Sketchup gemacht. Nach einer Vielzahl von Schleifen und Versuchen habe ich mich dann auf eine Version festgelegt, die realisiert werden soll.
Damit es später einigermaßen transportabel ist, soll das Lowboard aus zwei Korpusteilen und einer darüber liegenden, durchgehenden Platte bestehen. Ein Teil beinhaltet dabei vier Schubladen und ein offenes Fach, der andere ist über zwei Türen zugänglich.
Als Materialstärken habe ich 28 mm und 18 mm vorgesehen. Beim Holzhändler gibt es Platten aus durchgehenden Lamellen in "Möbelqualität" in den Abmessungen 500 cm x 125 cm.
Da ich dieses Format nicht transportieren kann, musste ich die Platten beim Händler schon in handhabbare Teile zerlegen lassen.
Dazu habe ich vorab einen Zuschnittplan erstellt und damit die grobe Aufteilung (rote Linien) vorgegeben.
Insgesamt werde ich dann eine Platte mit 28 mm und zwei Platten mit 18 mm Stärke brauchen.

2 8

Korpusteile vorbereiten

Zuschneiden
Lochreihen bohren
Falz für Rückwand fräsen
Flachdübel fräsen

Die Abfolge der Arbeiten ergibt sich eigentlich von selbst. Zuerst werden die Teile auf Maß gesägt. Mein Werkzeug zu diesem Zweck ist die Handkreissäge mit Führungsschiene. In Verbindung mit der Werkbank, die ich an anderer Stelle schon beschrieben habe, geht das Zuschneiden relativ schnell und genau.
Die Türscharniere passen auf Raster 32 Bohrungen. Da auch versetzbare Zwischenböden vorgesehen waren, bot es sich an, gleich komplette Lochreihen zu bohren. Schon früher hatte ich eine Bohrschablone gebaut, auf der dies mit der Oberfräse mit Kopierhülse sauber und einfach machbar ist.
Danach wurden die Falze gefräst, die dann später die Rückwand aufnehmen sollten.
Die Verbindungen sollten mit Flachdübeln erfolgen und verleimt werden. Somit mussten die entsprechenden Schlitze gefräst werden.

3 8

Zusammenbau der Korpusse

Probehalber zusammen stecken
Schritt für Schritt ...
... verleimen
Ebenso den Schubladenschrank
Seitenteile anleimen
Sockel anbauen (Schrank steht auf dem Kopf)
Sockel fertig

Um zu prüfen ob alles passt, habe ich die Korpusteile erst mal trocken zusammen gesteckt. Alles war gut, und so konnte ich die Teile verleimen. Um sicherzustellen, dass die Wände auch rechtwinklig auf dem Boden stehen, hatte ich vorher schon eine kleine Lehre gemacht, die aus einem Multiplex-Rechteck besteht, an dem eine Ecke abgesägt ist. Dieses Teil lässt sich dann leicht an Wand und Boden spannen, wobei die abgesägte Ecke verhindert, dass die Lehre mit der geleimten Fuge in Verbindung kommt. Hat gut funktioniert.
Eine kleine Herausforderung waren dann die Seitenteile, die später den Übergang zum weniger tiefen Schrank bilden sollen.
Sie wurden ebenfalls zugesägt, angepasst und mit Flachdübeln angeleimt. Hat aber dann doch ganz gut funktioniert.
Nun fehlte noch der Sockel unter jedem Schrankteil. Er besteht jeweils aus einer flach liegenden und einer aufrecht stehenden Leiste.

4 8

Türen

Rahmenteile vorbereiten, ..
.. auf Gehrung sägen, ..
.. Falze für Füllung fräsen, ..
.. und Schlitze für Flachdübel fräsen.
Füllung fräsen ...
.. und bürsten
Bohrungen für Topfscharniere
Passt!

Die Türchen bestehen aus Rahmen und Füllung wobei die Füllung nicht mit dem Rahmen verleimt ist, damit sie arbeiten kann. Sie wird lediglich durch aufgeschraubte Leisten an der Türinnenseite im Rahmen gehalten.
Die Rahmenteile wurden auf Gehrung gesägt und mit Flachdübeln verbunden. Vorher wurde allerdings noch der Falz für die Füllung gefräst und die inneren Kanten abgerundet. Da ich mir nicht sicher war ob die Spalte passen, habe ich die äusseren Kanten erst abgerundet nachdem die Türen eingepasst waren.
Da ich nicht über einen Abplattfräser verfüge, habe ich die Füllungen in mehreren Stufen mit dem Nutfräser "abgeplattet" (heißt das so?).
Die Oberfläche der Füllungen habe ich mit der Bohrmaschine und einer Nylonbürste (vom Grabbeltisch im Supermarkt) gebürstet. Das Ergebnis ist gar nicht schlecht, Die gebürstete Fläche stellt einen hübschen Kontrast zum glatten Rahmen dar.
Mit Hilfe einer Schablone habe ich dann noch die Bohrungen für die Topfscharniere angebracht.
Natürlich war ich gespannt, wie die Türen in den Korpus passen würden. Entgegen allen Befürchtungen passten sie auf Anhieb.

5 8

Schubladen

Zinken anzeichnen, sägen, stemmen
Nut für Boden fräsen
Rahmen verleimen ..
.. und verputzen
Probeeinbau
Schubladenfronten

Auch der Schubladenbau ist schon an vielen Stellen beschrieben. Ich wollte die Verbindungen mit Schwalbenschwanzzinken machen. Das hat zwar funktioniert, aber die erhoffte Optik hat sich nicht ergeben weil die Zinken später durch die Schubladenschienen verdeckt sind. Daran hatte ich nicht gedacht. Was bleibt ist die Stabilität, die sich eben aus dieser Verbindung ergibt.
Der Boden der Schublade wird jeweils in gefräste Nuten eingeschoben und von unten gegen die Rückwand geschraubt.
Auch hier folgte wieder ein Probeeinbau - mit befriedigendem Ergebnis.
Die Schubladenfronten sind in derselben Art gebaut wie die Türen: Rahmen auf Gehrung mit eingelegter Füllung.

6 8

Griffe

Griffe sägen und fräsen ...
.. und anbauen

Die Griffe für Türen und Schubladen sind ebenfalls aus Fichte. Ich habe aus MDF eine Schablone gemacht, die Griffe mit der Stichsäge grob ausgesägt, die Schablone mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt und mit dem Bündigfräser nachbearbeitet. Anschließend wurden mit dem Abrundfräser die Kanten verrundet.

7 8

Deckplatte

Frontseite der Deckplatte fräsen
(aufgrund von Fragen nachträglich eingefügt: Oberfräse, Anschlag und Schrank)

Die Deckplatte geht über beide Schrankteile weg. Sie wurde zugesägt, und anschließend wurden die Kanten gefräst. Um zu verhindern dass die Oberfräse bei der Mittelnut verläuft, habe ich die Frontfläche mit beidseitigen Anschlag gefräst. Nun mussten noch die Kanten verrundet werden.

8 8

Oberflächen und endgültiger Zusammenbau

Nun wurde alles wieder in Einzelteile zerlegt. Die Flächen wurden geschliffen und zweimal geölt. Dazwischen wieder geschliffen.
Danach konnte das Lowboard endgültig zusammen gebaut werden.
Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden und werde sobald Zeit ist den Aufsatzschrank angehen.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


Tags

Du brauchst Hilfe beim Nachbau dieses Projekts?
Die Mitglieder der Community helfen dir hier in unserem Forum gerne.

Meinungen und Reaktionen

Wie hat dir das Projekt gefallen? Indem du deine Meinung mit uns teilst, hilfst du uns und anderen Community-Mitgliedern zukünftige Inhalte zu verbessern.

  • Öffentliche Wertung