Umbau einer Spießerkarre zur extrem auffälligen Alltagskarre
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Schwierigkeitmittel
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Kosten300 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Nach Abschluss des Umbaus wollte ich Euch mal meinen
"Pirat" vorstellen. Ich habe diesen Wagen auf dem Heimweg vom
Workshop in Stuttgart damals geborgen. Basis war ein Passat Typ 32B, EZ 1982,
der von den Vorbesitzern kräftig verpfuscht wurde, umgebaut auf einen Turbodiesel
Motor aus einem Golf 2 mit Ladeluftkühler, der sehr lieblos eingepflanzt wurde.
Den Wagen habe ich im Doppelpack mit einem zweiten Wagen gekauft, den ich
geschlachtet habe und somit den Wagen quasi umsonst bekommen habe. Er hatte
bereits ein Fahrwerk, Sportauspuff, Alufelgen, Sportlenkrad etc.
Da ich mit normalen Autos nichts anfangen kann, habe ich ihn nach meinen
Vorstellungen individualisiert. Der Umbau erfolgte während ich den Wagen als
Alltagsauto gefahren habe und zog sich über ca. 3-4 Monate Feierabendarbeit.
Der Name "Pirat" kommt von einem Aufkleber der Piratenpartei, der auf
der Heckklappe war. Und genau die Hackklappe gab den Startschuss zum Umbau. Ich
wollte die schwarz foliierten Scheiben austauschen und dabei stellte ich fest, dass
die Heckklappe unter der Heckscheibendichtung quasi nicht mehr vorhanden war.
Andere Heckklappe, die hatte eine andere Farbe, also musste ich lackieren. Wenn
ich eh lackieren muss, dann gleich die Heckklappe "cleanen" - sprich
die Kennzeichenmulde sollte verschwinden. Ich habe da einfach Bleche drüber
genietet und weil mir das mit den Nieten so gut gefiel, beschloss ich die
komplette Karosserie mit Blindnieten auf Kampfbomberlook zu stylen und mit
Blindnieten zu verzieren. Jede Blindniete mit vorher angekörntem Loch gebohrt -
ca. 2.000 Nieten wohlgemerkt.
Das eröffnete Möglichkeiten. Der Bereich um den Tankdeckel war weggefault, da
sitz jetzt ein Reparaturblech vom Golf 1 mit Alutankdeckel aus dem Zubehör.
Die Haube bekam eine Erhöhung in Form eines Ausschnittes einer zweiten
identischen Motorhaube, der Kühlergrill ist Eigenbau aus zusammengeschweißten
Vierkantrohren.
Die Öffnungen der in meinen Augen viel zu großen originalen
Heckleuchten habe ich mit aufgenieteten Blechen geschlossen und Aufbauleuchten
aus Bundeswehrbeständen darin versenkt. Als Gag fanden insgesamt 4 gefakte
Luftaustritte an die Karosserie, die umgedrehte Griffschalen sind, die ich aus Schrotttüren
geflext habe.
Im Dach war ein undichtes Glasdach, das ich durch ein viel
größeres Faltdach aus einem Renault Twingo ersetzt habe.
Stoßstange hinten ist aus einem Audi 100 Typ 43, die
vorderen Stoßstangehälften sind aus verschiedenen Mercedesteilen
zusammengesetzt, die Blinker hat ein Golf 1 beigesteuert.
Der Lack ist Kunstharzlack gerollt, Haifischmäuler und Pinup
auf der Heckklappe handgemalt.
Die Sitze vorne sind von einem Opel Vectra – ersteigert bei
eBay für 1(!) Euro. Die Sitzflächen sind von außen mit abgestepptem Karostoff
benäht.
Technik musste ich einiges optimieren, ich habe einen
Ölkühler nachgerüstet, anderer Ladeluftkühler mit passenderen Ausmessungen,
größerer Wasserkühler, andere Auspuffanlage, …
Ich bin mit dem Wagen im Alltag unterwegs, er läuft sehr
zuverlässig und macht Spaß.
Der Umbau wurde in meinem Blog ausführlich dokumentiert.
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