Teichfilter

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    1000 €
  • Dauer
    2-3 Tage
  • Öffentliche Wertung

Im Folgenden möchte ich den Bau eines Teichfilters näher beschreiben wie ich ihn vor 4 Jahren für meinen Koiteich selbst gebaut habe.
Der Filter funktioniert nach einem vier Kammer Prinzip, wobei die erste Kammer ein Absetzbecken ist.
Die zweite Kammer ist ein mechanischer Filter und die letzten zwei Filterstufen sind biochemische Filter.
Das Wasser läuft durch einen Bodenablauf vom Teich in den Filter und nimmt dabei neben den gelösten Verunreinigungen auch groben Schmutz wie Blätter mit in den Filter. Nach Durchlaufen des Filters wird das gesäuberte Wasser mithilfe einer Pumpe wieder zurück in den Teich gepumpt.
Die Pumpe sollte so dimensioniert sein, dass innerhalb einer Stunde das ganze Teichvolumen umgewälzt werden kann.

Damit dieses Prinzip auch funktioniert müssen die Filterkammern so platziert werden, dass sie gerade so um 3-4cm über den Wasserspiegel des Teiches hinausragen. (Siehe Skizze)
Auf den Bau des Teiches möchte ich im Folgenden nicht eingehen (das wird vielleicht nochmal ein extra Projekt).
Jedoch muss zuvor an der tiefsten Stelle des Teiches ein sogenannter Bodenablauf installiert werden und ein 100er KG Rohr vom Bodenablauf weg, zur späteren Stelle des Filters verlegt worden sein.

Um mögliche Missverständnisse gleich vorneweg zu vermeiden, der spätere Filter wird also in einen Schacht verbaut.

Du brauchst

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Werkzeuge
  • Stichsäge
  • Hammer, Nägel, Schaufel, Kelle, Spachtel
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Materialliste
  • 4 x Tonnen | Kunststoff (ca. 200l)
  • Beton
  • Bewehrungsmaterial
  • L-Eisen Verzinkt
  • Außenputz
  • Estrich
  • 1 x Absperrschieber (110mm)
  • 7 x Flansch (110mm)
  • 4 x Flansch (50mm)
  • 1 x Verschraubung (1 1/4 Zoll)
  • 6 x Bogen 90° | KG Rohr (110mm)
  • 1 x Bogen 90° | HT Rohr (50mm)
  • 3 x T-Stück | HT Rohr (50mm)
  • KG und HT Rohr für Zwischenstücke (110mm und 50mm)
  • 1 x PVC Kleber
  • 1 x Dichtmasse
  • 15 x Filterbürsten (50x15)
  • Filtermatte
  • 1 x Teichpumpe
  • 1 x Luftpumpe
  • 1 x UV Lampe
  • 4 x Sprudelstein
  • Luftschlauch
  • 4 x Kugelhahn (50mm)
  • 20 l x Bio Blocks

Los geht's - Schritt für Schritt

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Auswahl der Filtertonnen/Vorbereitung

Um den Schacht, wie in Schritt 2 beschrieben, bauen zu können sollte man vorher schon die passenden Filtertonnen besorgen.
Verwendbar sind hier handelsübliche 200 l Regentonnen. Empfehlen würde ich hier jedoch blaue Chemikalientonnen in denenbeispielsweise Säuren transportiert werden. Diese sind im Gegensatz zu Regentonnen robuster, werden nicht spröde und sind sozusagen für die Ewigkeit gebaut.

Achtung: Diese Behältnisse vor der Verwendung mit reichlich Wasser spülen, sodass mögliche Säurereste verdünnt werden.

Anschließend wird, falls kein abnehmbarer Deckel vorhanden ist, dieser einfach mit der Stichsäge abgeschnitten.Nun kann man unter Berücksichtigung der Abmessungen der Tonnen und des (späteren) Wasserspiegels des Teichs die Abmessungen des Filterschachts bestimmen.
Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die benötigten Abdeckungen nicht mit den Tonnen kollidieren. (Siehe Skizze)

Neben den Filtertonnen muss im Schacht noch Folgendes unterkommen:

  • Stromversorgung
  • Luftpumpe für Belüftung
  • Platz für Ablaufrohre zum Spülen und entleerendes Filtersystem.
  • Eventuell Platz für einen Pumpensumpf um das entleerte Wasser abzupumpen, falls nicht an das Kanalsystem angeschlossen werden kann.

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Bau des Schachts

Auf den Bau des Schachts möchte ich im Folgenden nicht so detailliert eingehen, da sich dies von Fall zu Fall doch sehr unterschiedlich sein wird und eventuell eine Fachkraft zur Rate gezogen werden sollte.

Nach Ausheben des Schachts wurde dieser in unserem Fall gegen das Erdreich verschalt (da alles andere zu aufwändig geworden wäre), Bewehrung eingelegt und ausbetoniert.
Zum Abschluss wurde oben ein geschweißter Rahmen aus verzinkten L-Eisen einbetoniert, welcher die spätere Abdeckung einfasst.
Nach dem der Beton ausgehärtet war wurde der Boden noch mit Estrich eingelassen und die Seitenwände mit Außenputz verputzt und dann ein Parkettboden verlegt … ;-)

Naja Letzteres war natürlich nicht der Fall und die anderen Arbeiten wurden deshalb gemacht, dass die Oberflächen nicht so rau sind, sodass sich Dreck leichter abwaschen lässt.

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Vorbereiten der Filtertonnen

Im Folgen gebe ich die jeweiligen Tonnen und die auszuschneidenden Löcher an.
Ich habe diese mit der Stichsäge und einem Kunststoffblatt gemacht, was sehr gut funktioniert hat.


Tonne 1:

  • Loch für Flansch 110mm bei ca. 2/3 der Höhe (Zulauf)
  • Loch für Flansch 110mm ca. 20cm vom oberen Rand weg (Überlauf zur nächsten Kammer)
  • Loch für Flansch 50mm ca. 10cm vom Boden entfernt (Ablauf)



Tonne 2:


  • Loch für Flansch 110mm bei ca. 1/3 der Höhe (Zulauf der vorherigen Stufe)
  • Loch für Flansch 110mm ca. 20cm vom oberen Rand weg (Überlauf zur nächsten Kammer)
  • Loch für Flansch 50mm ca. 10cm vom Boden entfernt (Ablauf)



Tonne 3 wie Tonne 2




Tonne 4:

  • Loch für Flansch 110mm bei ca. 1/3 der Höhe (Zulauf der vorherigen Stufe)
  • Loch für Flansch 50mm ca. 10cm vom Boden entfernt (Ablauf)
  • Loch für Schlauchdurchführung 1 ¼ Zoll (Druckschlauch zurück zum Teich)

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Einbau der Flansche und der Verrohrung

Zugschieber beim Einlass
Verbindung zwischen den Filtertonnen
Kugelhahn zum Ablassen

Nun werden alle Flansche mit den Tonnen verschraubt. Zusätzlich kann zu den vorhandenen Gummidichtungen noch Dichtmasse von Innen und Außen zugegeben werden.

Anschließend werden die KG Rohre Vorbereitet. Zum Verbinden der Tonnen untereinander braucht man jeweils 2 90° Bögen und ein nach Maß zugeschnittenes Ausgleichsstück um die Bögen zu verbinden.
Vor dem Einlauf in die erste Kammer muss außerdem ein Zugschieber angebraucht werden, damit man im Winter sowie bei der Reinigung den Zulauf Absperren kann.

Außerdem müssen die Abläufe der Tonnen mit HT Rohren DIN 50 verrohrt werden. Hier ist außerdem bei jeder Tonne ein passender Kugelhahn anzubringen.
Darüber hinaus muss das Ablaufrohr auch bis zur Mitte der Tonne nach innen hin verlängert werden und mit einem 90° Bogen nach unten abschließen damit am Boden abgelagerter Schmutz beim Öffnen des Hahns besser abgesaugt wird.

Zusätzlich muss der Ablauf von Tonne 1 auch bis zur Mitte hin verlängert werden und mit einem 90° Bogen nach oben, bis ca. 5cm unter dem normalen Wasserspiegel abschließen.
Somit soll verhindert werden, dass größere Schmutzteile wie Blätter in Tonne 2 gelangen.

Wenn alle Rohrstücke passend bereit liegen werden diese mit PVC Kleber in die jeweiligen Flansche geklebt.
Hierbei empfiehlt es sich diese mit wasserfestem Marker zu beschriften.

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Einbau der Filtermedien

Filterstufe 1
Filterstufe 2
Filterstufe 3
Filterstufe 4

Wie oben schon einmal erwähnt bleibt die erste Tonne leer.

In die zweite Tonne werden sogenannte Filterbürsten eingehängt, welche eine mechanische Filterwirkung besitzen, also größere Schwebeteilchen im Wasser aufhalten sollen. Ich habe hierzu ein „Gestell“ aus einem Eisenstück gebogen, was eigentlich ein Provisorium sein sollte – es hat sich bis jetzt gehalten. Die Filterbürsten, sollten auf jeden Fall so eingehängt sein, dass sie großzügig ineinandergreifen.
Eine Hausnummer hierbei ist ca. 15 Stück bei einem Tonnendurchmesser von 40cm.

In die dritte Tonne werden sogenannte Filtermatten eingebaut.
Diese sollten wie auf dem Bild zugeschnitten, und in die Filtertonne eingesteckt werden. Also ein Stück sollte die ganze Tonnenbreite haben, dann zwei schmale Abstandshalter und das nächste wieder die ganze Tonnenbreite usw...
Auch wenn diese erst noch nach unten rutschen – spätestens wenn der Filter mit Wasser gefüllt ist können sie nach oben geholt werden, wo sie auch bleiben sollten.

In die vierte Tonne werden Filtermedien aus Kunststoff eingebracht (auch bekannt als Bio Blocks oder Bio Balls).
Dies sind nur so komische Kunststoffkügelchen, welche aber eine enorme Oberfläche besitzen, sodass sie von Bakterienkulturen besiedelt werden können.
Benötigt werden hierbei ca. 30-40l.
Es empfiehlt sich diese Teile eventuell in spezielle Säcke zu packen, sodass Sie beim Spülen des Filters nicht hinausgeschwemmt werden oder das Laufrad der Pumpe blockieren.

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Installation von Wasserpumpe, Luftpumpe und UV Lampe

Luftpumpe, UV Lampe und Kabel ;)

In der 4. Kammer wird die Wasserpumpe versenkt, welche durch einen 1 ¼ Zoll Spiralschlauch das Wasser durch die UV Lampe wieder in den Teich zurückbefördert.
Die UV Lampe ist dafür zuständig, dass die Schwebealgen im Wasser abgetötet werden.

In den Tonnen 3 und 4 werden außerdem jeweils 2 Sprudelsteine versenkt, die für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr sorgen sollen, da die in den Filtermedien angesiedelten Bakterien viel Sauerstoff brauchen.
Es ist darauf zu achten, dass die Luftpumpe nicht für längere Zeit ausfällt, da sonst der Sauerstoff für die Fische knapp werden könnte.
Außerdem sollte die Luftpumpe oberhalb des Wasserspiegels aufgestellt werden, sodass bei einem Stromausfall das Wasser nicht im Luftschlauch zurücklaufen kann.


(Desweiteren sollte die Tauchpumpe im möglichen Pumpensumpf installiert werden)

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Bau der Abdeckungen

Zu guter Letzt habe ich noch Abdeckungen für meine Filtertonnen gebaut, da ich meine ja aufschneiden musste.

Außerdem wurden noch Holzabdeckungssegmente aus 4cm Starken Lärchenbolen gebaut, welche man zur Reinigung abnehmen kann.

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Übersicht der in den Tonnen installierten Geräte und Filtermedien

  • Tonne 1: Leer
  • Tonne 2: Filterbürsten
  • Tonne 3: Filtermatten, 2 Sprudelsteine
  • Tonne 4: Bio Blocks, 2 Sprudelsteine, Teichpumpe

----> UV Lampe

Wartung:
Alle 2-3 Wochen sollten die ersten beiden Kammern gut gespült werden (Ganz ablassen und Ausspülen).
In den letzten beiden Biochemischen Kammern kann man auch kurz Spülen indem man ein bisschen Wasser unten ablässt. Eine gründlichere Reinigung ist nur zur Winterpause sinnvoll, da man sonst die angesiedelten Bakterienkulturen schädigt.

Zur Winterpause hin muss das ganze Wasser abgelassen und alle elektrischen Geräte müssen entfernt und frostsicher aufbewahrt werden.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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