Maschinenschrank. Oder "Learning by doing..."

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  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    50 €
  • Dauer
    2-3 Tage
  • Öffentliche Wertung

Meine Werkstatt ist eh so klein. Und die Maschinen werden immer mehr. Seit Weihnachten ist meine Werkbank mit Maschinen belagert.
Auf Grund der Größe meiner Werkstatt, müssen die Teile beweglich sein. Und damit ich den Platz unter den Maschinen nicht verschwende, mache ich noch schnell ein paar Schubladen dazu. Dann kann ich endlich mal meine Schrauben einsortieren. "Dachte ich"... Und da ich die Kosten niedrig halten wollte, machte ich alles selber. Auch die Führungen. Die Schubladen sollen herausnehmbar sein. Also fallen Kugelauszüge weg. Vollauszüge waren mir dann auch zu teuer. So gehe ich das Risiko ein, dass ich mal eine Schublade zu weit heraus ziehe.
Das war mein erster Schubladenschrank. Was ich da fehler gemacht habe.... Deshalb auch Learning by doing.

!!! Meine ganzen anderen Projekte gibt's hier !!!

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 1 x Holzplatte | OSB 18 mm (500 x 1500 mm)
  • 1 x Holzplatte | MPX 12 (2,5 m²)
  • 4 x Holzplatte | Seekiefer 18 mm (650 x 400)
  • 4 x Holzplatten | Seekiefer 18 mm (500 x 400)
  • 1 x Holzplatte | Speho Pappel 6,5 mm (~ 3,5 m²)
  • 8 x Möbelrollen

Los geht's - Schritt für Schritt

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Material und Zuschnitt

Mein Plattenvorrat
Plattenzuschnitt auf meinem Sägetisch
Hier mein zerlegbarer Sägetisch
Die geschnittenen Platten.

Zuerst habe ich mir mal überlegt, was ich für Material da habe und wie Stabil das ganze sein muss. Da ich immer eine kleine Auswahl an Platten da habe, musste ich auch nix kaufen.

Als erstes schnitt ich die Teile für den Schrank selbst. Da entschied ich mich für Französische Seekiefer. Ist doch stabiler als OSB und ich hatte noch eine ganze Platte da.
Für die Rückwand und die Schubböden nahm ich 6,5 mm Sperrholz.
Die Schubladen selbst werden aus 12 mm MPX gemacht. 
Die Blenden aus 18 mm OSB
Auf dem Sägetisch wurden nur mal die Platten zerkleinert. Die Kleinteile sägte ich auf meiner PTS 10

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Der Korpus

Die beiden Korpuse
Für die Rückwand wird ein Falz gefräst
Der Falz wird an allen Teilen gefräst
In die Seiten wird eine 12 mm Nut gefräst für die Führungen.
Da habe ich ein Hilfsmittel gebaut, damit alle Nuten genau gleich sind.
Das ist eine Leiste die an ein 12 mm MPX geleimt wurde und immer in den vorhergehenden Schlitz gesteckt wurde.
So ging das ganz schnell
So sieht es innen dann aus.
Die Rückwand wurde mit Leim eingelegt und mit Spax verschraubt.
Deckel und Boden wurden von außen verschraubt.
Über Optik lässt sich streiten...

In die Korpusteile fräste ich auf der Rückseite einen Falz für die Rückwand. Die soll mir das ganze auch gleich im Winkel halten.
Da ich ja die Schubladen in den Seitenteilen führen wollte, musste ich erstmal dafür Nuten fräsen. Damit ich alles ganz genau gleich bekam, bastelte ich mir ein Hilfsmittel. Meine Fräse hatte vom Mittelpunkt bis zum Rand 55 mm. Abstand den Nuten ist 81 mm - halber Fräser(6 mm) ergibt einen Abstand von 75 mm. Abzüglich meiner 55 mm ergibt sich ein Streifen von 20 mm. Also schnitt ich mir eine 12 mm Leiste herunter, die genau in die Nut passt. An die leimte ich eine Leiste mit 20 mm. Jetzt habe ich meine Führung zu fräsen ohne einstellen. 
Beim ersten Schnitt legte ich die Leiste außen an die Platte an und machte sie mit einer Zwinge fest. Dann steckte ich die Leiste in die gefräste Nut und fräste die nächste Nut. So machte ich es Nut für Nut.
Nachdem alle Nuten gefräst waren, baute ich den Korpus zusammen. Die Deckel und Böden verschraubte ich mit den Seitenteilen. Die Rückwand wurde verleimt und verschraubt.
Am fertigen Korpus wurden dann mit einem 3 mm Abrundfräser alle Kanten gerundet und der ganze Korpus geschliffen.

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Die Schubladen

Die Wangen wurden in meinem Schiebeschlitten geschnitten
Die Wangen der Schübe
Der Falz für den Boden wird auf der Tischfräse gefräst
Eine Schublade zur Probe zusammen schrauben
Boden der Schublade einpassen.
Nachdem mir mein Bohrständer gebrochen ist, musste ich alles mit der Hand vorbohren. Der war gerade mal 35 Jahre alt....
Die Teile mit Zwingen fixieren und verschrauben
Das war einfach ein Käse. Das hätte ich anders machen sollen.
Den Boden mit Spax verschrauben

Hier gehen meine ganzen Fehler los...

Da meine Böden aus 6,5 mm Sperrholz waren und ich nur einen 6 mm Nutfräser hatte, wollte ich die Nut für die Böden sparen.
Da kannst doch genauso einen Falz machen und den Boden einlegen, dachte ich. Im Nachhinein denke ich, dass ich ein Rindvieh bin...
Da hätte ich lieber die Nut etwas nachgefräst. So hatte ich eine "Sau Arbeit" bis die Schubladen beieinander waren und im Winkel.
Da hätte ich leichter eine Nut gefräst und die Ecken in Gehrung geschnitten. So musste ich jede Ecke genau ausrichten und verschrauben. Und weil ich den Boden in eine Falz legte statt in eine Nut, musste ich den Boden auch noch verschrauben. Leider hatte ich schon alle Teile zugeschnitten und konnte nix mehr ändern.

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Die Führungen

Die Nut wurde absichtlich an der fertigen Schublade gefräst
Wieder ein Zusammenbau wegen der Probe.
Einmal ohne Leim alle Schübe durch probieren ob alles passt.
Leim in die Nut
Führung rein
Und pressen
...und pressen...
ich habe zu wenig Zwingen...
Wenigstens passt alles
Bin schon stolz drauf...

Für die Führungen nahm ich ein 10 mm Buche Sperrholz und sägte 13 mm breite Streifen. In die Schübe machte ich mittig eine 10 mm Nut mit 5 mm Tiefe. In die wird dann die Führung eingeleimt.

Der Schritt war der einfachste.

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Die Griffe

35 mm Leisten
Die Oberseite runden
Von beiden Seiten
Ich weiß nicht genau, wie dieser Fräser heißt.
Eine Rundnut fräsen
Der fertige Rohling
Leider hatte ich die Teile vor dem Schleifen auf Länge gesägt...
Am Tellerschleifer die Ecken runden
Nun alle Teile mit der Hand schleifen
Schaut schon gut aus

Ich wollte mir keine Griffe kaufen. Darum machte ich mir meine selbst.

Aus Resten von 18 mm MPX schnitt ich Streifen mit 35 mm.
Diese wurden oben mit einem 6,3 mm Fräser gerundet. Anschließend wurde eine Rundnut von beiden Seiten gefräst.
Vor lauter "hudeln" hatte ich die Leisten auf Länge geschnitten, bevor ich die Kanten verschliffen hatte. Jetzt musste ich 15 Teile mit der Hand schleifen.

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Die Blenden

Wurde auf dem Schiebeschlitten gesägt
Auf der Tischfräse wurden die Ecken gerundet und dann geschliffen
Mit 1 mm Blechen als Abstandhalter wurde die Blende montiert.
So ein Mist.... Die Griffe vergessen
Da liegen sie gut...
Also Griffe anleimen
Auch ein kleines Hilsmittel zum ausrichten der Griffe
Wieder alle Zwingen holen...
Gottseidank nur ein Schrank.
Durch die Führung wird die Ecke versteift
Erster Schrank fertig
festgespannt
Beim zweiten Schrank mache ich die Griffe vorher an die Blende
Einmal doof reicht...
Die werden verschraubt
Schaut gleich besser aus
Bis auf die oberste Schublade geht das ganz einfach.
Bei der obersten lege ich hinten einen Abstandhalter rein, damit ich einen Druck auf die Schublade ausüben kann
Doppelseitiges Klebeband auf die Blende
Mit Zwingen sichern und verschrauben
Schubladen fertig

Bei den Blenden habe ich mal wieder erst gearbeitet und dann gedacht.

Beim ersten Schrank hatte ich die Blenden montiert und dann festgestellt, dass ich die Griffe vergessen habe.
So musste ich die erste Griffe leimen.

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Die Rollen

Rollen vom Sonderpreis Baumarkt. 1 Euro das Stück
Wurde nur mit Spax angeschraubt

Zum Schluss habe ich mir noch Rollen unter die Schränke geschraubt.

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Fazit

Fertige Schränke
Maschinen passen gut drauf
Schubladen laufen gut
1 Größere Schublade weil ich nicht genug Material hatte.

Obwohl es zu viel unsinnige Arbeit war, gefallen mir meine ersten Unterschränke sehr gut.

Für meine Schrauben möchte ich mir noch Einsatzboxen bauen aus 3 mm MDF. Aber das wird ein anderes Thema. Meine nächsten Schubladen baue ich aber vernünftig....


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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