Restaurierung eines alten Eckschranks

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  • Schwierigkeit
    schwer
  • Kosten
    30 €
  • Dauer
    Mehr als 4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Der Schrank gehörte meiner Vermieterin,(Jetzt ist es meiner)die meinte ich solle den auf dem Sperrmüll werfen.Habs nicht getan,bin ja nicht blöd.
Es ist ein ganz einfacher Eckschrank aus Weichholz(Pappel).Ein Restaurator sagte mir,dass er zu den Schränken gehört,die vor Ort zusammen gebaut  wurden. Dieses Teil,wie ihr sehen werdet hat schon einiges mitgemacht,Feuchtigkeit,Holzwurm,5 Schichten Farbe,Reparaturversuche,einfach alles. Die Farbe hat vieles verdeckt, zum Vorschein kamen viele kleine Projekte,die diesen Schrank,für mich, zu einen sehr interresanten Projekt gemacht haben.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 1 x Holzleim
  • 1 x Knochenleim
  • 1 x Abbeizer
  • 1 x Holzwurmittel
  • 1 x Schleifstaub
  • 1 x Holzstück Pappel
  • 1 x Schleifpapier versch. Stärken
  • 1 x Wasser/Essigessenz Mischung zum Abwaschen und gleichzeitigem Neutralisieren der Lauge

Los geht's - Schritt für Schritt

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Der Schrank

Leider habe ich kein Bild,vom Schrank mit Türen. Dieser hier,ist ein offener Eckschrank.



Vorderansicht Tür Bild3



Rückansicht Tür Bild 4

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Schrank in seine Einzelteile zerlegen

Mit Knochenleim und selbstgemachten Holzdübeln,wurde der Schrank zusammengebaut,sehr interresant. Aber auch jetzt wurde mir bewusst,auf was ich mich eingelassen habe,wie war das noch,mit dem Sperrmüll,hab darüber nachgedacht.



Ok, alles auseinander nehmen,war nicht so schwierig,weil Leim gibt es nicht mehr. Alle Kleinteile,Dübel,Holzstücke in eine Schachtel. Mehr Probleme,hatte ich mit den Nägeln,mit denen man versucht hat zu reparieren.

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Schaden Vorderseite

Die Bilder sprechen für sich.

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Schaden Rückseite

Da gibt es nicht viel zu sagen,ausser dass das noch nicht alles ist,es gibt immer noch was.

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Der komplette Schaden

So die Farbe ist runter,hab alles in seine Einzelteile zerlegt und jetzt weiss ich,woran ich bin. Mit der neuen Erkenntnis,bin ich nochmal zum Restaurator,das war mit dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Naja,


*Leiste im Bild 1 ist nicht mehr zu reparieren


* Soll Holzkitt Eiche hell verwenden,für die Löcher


*Knochenleim nimmt man nicht mehr,soll normalen Holzleim verwenden


Ein bisschen schlauer,aber nicht wirklich zufrieden,stand ich nun da,weil es nicht das war,was ich wollte.Dazu aber später.

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Holzwurmbehandlung

Hab das Mittel mit einer Spritze in das Holz eingebracht. Die kleinen Teile hab ich noch 2-3 Tage in einen Plastiksack verschlossen,damit das Mittel auch gut und überall wirkt.

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Heissluftpistole und Abbeizer

Jetzt ging es an die Farbe. Versuchte zuerst nur mit Abbeizer diese zu entfernen. Zu erwähnen ist noch,dass mein Abbeizer normalerweise ein Rohrreiniger ist. Hab aber nach 2-3Std.feststellen müssen,dass bei so viel Farbe,ich ewig brauche.



Was machen,hab vor einiger Zeit einen Restaurator kennengelernt, zu diesen bin ich hin um mir Rat und Hilfe zu holen. Dieser meinte bei so viel Farbegeht nur Heissluftpistole und Spachtel und zum Schluss Abbeizer. Genauso hab ich es dann auch gemacht.



Die ganze Fabe mit Heissluftpistole entfernt und um alles schön sauber zu bekommen,dann den Abbeizer auftragen und wirken lassen. Wasserschlauch anschliessen uns alles  abwaschen. Das ganze 2-3 mal wiederholen,geht ganz gut. Dann hab ich alles noch mit Essig abgewaschen um alles zu neutraliesieren Danach alles zum trocknen in den Heizungskeller.



 

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Ein Wort zum Abbeizer

Das Zeug ist ist gefährlich und man sollte es mit dem nötigen Respekt behandeln.Mintestens Handschuhe und Schutzbrille sollten es sein.


Das Werkzeug sollte auch aus Kunststoff sein,weil alles Organische gefressen wird. Eimer Pinsel,Bürsten etc


 Hab warmes Wasser in einen Eimer getan und dann das Granulat reingegeben,vorsichtig umgerührt,ACHTUNG DAS ZEUG FÄNGT AN ZU KOCHEN. Wenn die Reaktion vorbei ist,kann man es auftragen,wirken lassen und abwaschen. Bei Bedarf wiederholen.

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Knochenleim

Hatte mit normalen Leim angefangen,aber durch Zufall,bin ich in ein Geschäft und habe den letzten verstaubten Sack Leim entdeckt.Keiner von den Damen wusste,was es ist.Bin mir sicher,der lag schon Jahre da.

Mit dem Leim lässt sich super arbeiten und das ist was ich wollte,diesen Kleber verarbeiten und mit diesen konnte ich auch meine eigene Paste oder Kitt herstellen.

Auf YouTube unter Knochenleim, Hautleim, Hasenleim, Glutinleim, natürlicher tierischer Leim - YouTube wird die Herstellung und die Verarbeitung super erklärt.

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Knochenleim und Paste

Die Paste läst sich leicht herstellen.Knochenleim erhitzen,etwas in ein kleines Gefäss geben und etwas von den Schleifstaub(Bild2) mit rein getan,alles umrühren und fertig.(Bild3)

So, nun zu dem Teil das nicht mehr zu reparieren ist.(Bild4und5)Hatte schon das neue Brett da,aber irgendwann sagte ich mir,schau dir das alte doch mal an und versuchen könnte ich es ja mal.Gesagt,getan,hab alles nochmal gesäubert und dann die 3Teile(Bild5)eins nach dem anderen eingesetzt.Soweit so gut,dann habe ich den Hohlraum zu 2/3 mit Leim ausgefüllt.Davor habe ich noch das Loch, mit der Heissluftpistole erwärmt,damit der Leim auch gut verläuft,alles über Nacht trocknen lassen.Dann meine Paste hergestellt,nochmal das Loch erwärmt und dann die Paste aufgetragen,wieder einTag stehen lassen.(Bild6)Dann alles mir den Exzenderschleifer 120 Körnung bearbeitet.Danach nochmal Paste aufgetragen und trocknen lassen und nochmal alles mit dem Schleifer 120 und180 Körnung bearbeitet.(Bild7) Das Resultat könnt ihr dann auf Bild8 sehen.

Das gleiche habe ich noch mit einer anderen Stelle gemacht.(Bild12und13)

Habe aber auch mit normaler Paste gearbeitet.(Bild9-11)

Zum Schluss, habe ich die stark vom Holzwurm befallenen Stellen mit  gut verdüntem Knochenleim behandelt,da passiert nichts mehr.(Bild14und15)

 

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Teile wieder zusammenfügen

Hier sind nur einige Bilder zu sehen.Das Zeitungspapier,habe ich als Schutzschicht zwischen Schrankteil und Pressteil gelegt,damit die Holzteile nicht zusammen kleben.B2 Später lassen sich die Zeitungsreste leicht wieder Abschleifen.B1

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Neue Teile

Habe nur das erneuert,was wirklich nicht mehr zu Retten gewesen ist. Gut zu sehen,dass der Fuss am hinteren Teil nicht mehr exzitiert.Bild2 Auch das untere Seitenteil,war für mich nicht mehr zu rettenBild4 und da es ein wichtiges Teil ist,habe ich mich entschieden es zu erneuern

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Dübel einsetzen

Auch hier habe ich so viel alte Dübel verwendet,wie es nur möglich war. Da alle Dübel von Hand gefertig worden,habe ich jedes Loch mit einer Rundraspel entsprechend angespasst und verleimt.Danach alles geschlieffen.

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Alle Holz und Metallteile schleifen

Habe alle Holzteile mit dem Exzenderschliefer bearbeitet zuerst 120 dann 180 Körnung,dann alles nochmal feucht abgewaschen,damit sich die Holzfasern aufstellen.Dann nochmal 180iger und zum schluss 220,ferdig.

Keine Ahnung wie das Teil heisst,aber mit diesen Teil habe ich meine Schaniere blank gescheifen.Bild3

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Holzkeile einsetzten

Selber habe ich so ne Konstruktion noch nicht gesehen,man lernt halt nie aus.

Habe so weit es möglich gewesen ist,auch die alten Keile wieder verwendet. Auch sehr interresant jeder Einsatz schaut anders aus.Mancher passt perfekt und ein anderer hat noch ein bisschen Luft.

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Oberteil,Unterteil und Einlegeböden

Nachdem alle Teile verleimt worden sind,musste natürlich die Farbe runter,also Heissluftpistole und los ging es,danach war der Abbeizer dran,hab ich 2x gemacht.Dann alles mit Wasser abgewaschen,draussen eine weile trocknen lassen und dann noch mit Essig,nachbehandelt und ab in den Heizungskeller zum trocknen.

Die Teile haben auch noch ne Holzwurmbehandlung bekommen.

Dann alle Teile 1x grob geschleifen und die grossen Löcher mit meiner Paste verspachtelt.Alles trocknen lassen und nun der Feinschlief.180 und 220 Zum Schluss noch das Oberteil gewaschst und fertig.Die anderen habe ich so gelassen.

 

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Wachsen

Es geht langsam aber sicher dem Ende entgegen. So nun ans Wachsen,dies ist ein Wachs mit Beize. (Wildkirsche)  Als erstes den Wachs gut durchschütteln,dann hab ich alles mit einen Pinzel aufgetragen und über Nacht trocknen lassen,dann alles mit feiner Stahlwolle leicht abgeschliefen und mit einer harten Bürste den Staub entfernt und nochmal gewaschst,über Nacht stehen lassen und zum schluss nochmal die Stahlwolle,danach die Bürste,fertig.

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Geschafft

Februar - März, 2014

Zufrieden mit meinem Schrank und auch mit mir selber
Wie war das noch mal mit den Sperrmüll, zum Glück, hab ich es nicht getan.Es ist wie im richtigen Leben,auch ein Schrank verdient eine zweite Chance.


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